Ausstellung: Die Welt jenseits der Zahlen

Hans-Peter Horster stellt im Kempener Rathaus aus. Die Kraft der Bilder des 57-Jährigen liegt in der Beschränkung aufs Wesentliche.

Kempen. Die Bilder, die momentan im Foyer des Rathauses am Buttermarkt 1 hängen, sind einen zweiten Blick wert. Erschaffen hat sie der in Kempen geborene und heute in Hamburg lebende Künstler Hans-Peter Horster.

Die Kraft der Bilder des 57-Jährigen liegt in der Beschränkung aufs Wesentliche: Die drei grundlegenden geometrischen Formen Quadrat, Dreieck und Kreis sind in den Grundfarben Gelb, Blau und Rot (Horster: "Die Farben aus dem Wappen der Thomasstadt") ineinander verschoben- jedes Teil fließt ins andere, nimmt ihm aber gleichsam etwas weg.

Damit spricht Horster die Idee des Miteinander an. Indem er diese Idee abstrakt darstellt und gleichsam visualisiert, reißt er kritisch Bereiche an, bei denen das Miteinander eine Rolle spielt, funktioniert- oder eben auch nicht: die Familie, Dörfer wie St.Hubert (wo er aufgewachsen ist), Beziehungen. Horster: "Durch dieses Miteinander werden Beziehungen hinterfragt. Beispielsweise: Warum werden auf der einen Seite Lebensmittel vernichtet, während auf der anderen Seite Kinder verhungern?"

Im Hamburger Uni-Viertel Rotherbaum, wo Horster in seiner Atelier-Wohnung seit drei Jahren mit einem herrlichen Blick über die Stadt lebt, nimmt der ehemalige Zahlenmensch von der Hypo-Vereinsbank sich die Muße, mit seiner Kunst in derartige Sphären vorzustoßen.

Die Bodenhaftung hat der frühere Thomaeer, dessen Vater Karl in den 70er-Jahren für die CDU im St.Huberter bzw. nach der kommunalen Neugliederung im Kempener Stadtrat saß, dabei nicht verloren. Sonst würde er nicht in Kempen ausstellen, wo er zur Eröffnung viele alte Bekannte wiedersah.

Spätestens, wenn die Bilder am Freitag, 11.Juli, abgehängt werden, können Interessierte sich über die Ideenwelt des Hans-Peter Horster mit dem Künstler persönlich austauschen.

www.hanspeterhorster.de