Breyell: Ein Sturz und viele Helfer

Silvia Drechsel freut sich über die Hilfe nach einem Sturz

Breyell. Die Gleichgültigkeit vieler Menschen anderen gegenüber und eine "Kultur des Wegschauens" wird immer wieder kritisiert. Genau das Gegenteil hat Silvia Drechsel aus Schaag nun erlebt, als sie vor der Aldi-Filiale in Breyell stürzte und sich verletzte.

"Ich war über einen niedrigen Bordstein gestolpert. Ich fiel besonders heftig auf die Knie, da ich meinen Kopf schützen und von einem Geländer wegschieben musste, so dass ich nicht im Stande war, den Sturz mit den Händen zu bremsen", schildert die 50-Jährige die Situation. Vor Schreck fiel auch ihre neunjährige Tochter Felice hin und verletzte sich. Sofort wollten zwei Damen- eine mit einem Kind namens Marie - helfen.

"Doch einerseits bin ich hormonbedingt besonders schwer, andererseits war es innerhalb weniger Wochen der zweite Sturz, so dass ich die Menschen lieber um professionelle Hilfe bat", erzählt Silvia Drechsel. Einfacher gesagt als getan: Der Handy-Akku der Schaagerin war leer. Flugs griff eine hilfsbereite Unbekannte zum eigenen Mobiltelefon.

Während Silvia Drechsel und ihre Tochter auf den Rettungswagen warteten, fragten sie nach eigenen Angaben mindestens 15 Menschen, ob sie Hilfe oder eine Decke benötige. "Marie und ihre Mutter blieben zur Stelle, damit mich der Rettungswagen findet", sagt die 50-Jährige. Die beiden halfen der Verletzten zusammen mit dem Aldi-Filialleiter auf die Trage, so dass sie ins Krankenhaus gebracht werden konnte.

Inzwischen ist Silvia Drechsel wieder zu Hause- und immer noch angetan von der Hilfsbereitschaft: "Vor allem gab es keinen, der einfach wegschaute. Es war ein tolles Gefühl für jemanden, der - andernorts - auch schon Anderes erlebt hat. Es gibt tolle helfende Mitbürger und nicht nur Wegschauer. Allen unseren Helfern ein ganz herzliches Dankeschön." dh