Energetische Sanierung Kritik an Rückgang bei KfW-Förderungen im Kreis Viersen

Kreis Viersen · Der Kreis Viersener Bundestagsabgeordnete Martin Plum (CDU) kritisiert einen drastischen Rückgang der Förderungen durch die KfW vor allem im Bereich der Energieeffizienz.

Die Zahl der KfW-Förderungen im Kreis Viersen brach im ersten Halbjahr 2023 dramatisch ein.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

(svs) Im Kreis Viersen gab es im ersten Halbjahr 2023 deutlich weniger Förderzusagen durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Nach Aussage des Kreis Viersener Bundestagsabgeordneten Martin Plum (CDU) wurden in den ersten sechs Monaten nur 257 Förderungen in einem Gesamtvolumen von 52,4 Millionen Euro zugesagt. Die Zahlen in den ersten beiden Quartalen 2022 seien rund viermal so hoch in den Fällen (1041) und rund zweieinhalb Mal so hoch in der Summe (130 Millionen Euro) gewesen.

„Besonders drastisch fiel der Rückgang dabei in den Bereichen ,Wohnen und Leben‘ bei den Förderprodukten für den altersgerechten Umbau und ,Energieeffizienz und erneuerbare Energien‘ bei der Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG) aus. Im ersten Halbjahr 2023 förderte die KfW den altersgerechten Umbau von Gebäuden im Kreis Viersen überhaupt nicht, und für die BEG gab sie lediglich 23 Zusagen in Höhe von drei Millionen Euro. Im Vorjahr sagte sie im selben Zeitraum noch 185 Förderungen für die altersgerechten Umbau und 217 Förderungen in Höhe von 65,7 Millionen Euro bei der BEG zu“, schreibt der Abgeordnete.

Besonders die Wirtschaft sei mit nur 45 Zusagen für 14,2 Millionen Euro überproportional betroffen, was einem Rückgang von 90 Prozent entspreche, erklärt Plum.

Für Plum liegt die Schuld dafür vor allem im Chaos des Heizungsgesetztes der Bundesregierung, das Bürger und Unternehmen verunsichere. Allerdings gibt die IHK Mittlerer Niederrhein in ihrer Studie „Die Investitionslücke am Mittleren Niederrhein“, die sie gemeinsam mit Creditreform vorgestellt hat, andere Gründe für Investitionszurückhaltung an. „Zu hohe kommunale Steuersätze, mangelhafte Breitbandanbindung und der schlechte Zustand der Verkehrsinfrastruktur sind die schwerwiegendsten Investitionshemmnisse aus Sicht der Unternehmen“, schreibt der Industrieverband in einer Veröffentlichung zu besagter Studie.

(svs)