Ein Mühlen-Gruß zum Abschied

Sechs Wochen Programm sind vorbei. Zum Abschluss präsentierten die Kinder gestern ihre „Ferienmühle“.

Kempen. Schon von weitem sieht man die gelben Flügel, wenn man das Ferienspaß-Gelände an der Berliner Allee betritt: Die große Windmühle, von den Kindern selbst zusammengezimmert, ist pünktlich zum Ferienspaß-Ende fertig geworden und wurde nun auf den Namen „Ferienmühle“ getauft.

Bis zuletzt haben die Fünf- bis 13-Jährigen gesägt, gewerkelt und angestrichen, um dem mehr als mannshohen Bauwerk den finalen Schliff zu verpassen. Selbst Sekunden vor der Einweihung werden noch vereinzelt Hämmer geschwungen. „Erstaunlich, aber ein paar Nägel gehen doch immer noch rein“, schmunzelt Otto Birkmann über den Eifer der jungen Bauarbeiter. Der stellvertretende Bürgermeister hat sich als „Bauleiter“ engagiert und während des sechswöchigen Projekts dafür gesorgt, dass auf dem Bauspielplatz alles rund läuft.

„Aber das meiste haben wir ganz alleine gemacht“, betont Andreas Steier. Der Zehnjährige nimmt bereits zum vierten Mal am Ferienspaß teil und ist ein alter Hase auf dem Bauspielplatz. „Das war ganz schön viel Arbeit, aber ich habe jeden Tag mitgeholfen — außer, als wir den Ausflug zum Terrazoo gemacht haben“, erinnert er sich.

Neben dem Bauen gehören die Ausflüge, aber auch Sport und Kreativprogramm zum Alltag beim Ferienspaß. Und das bereits seit 30 Jahren: In diesem Jahr feierte das Angebot der städtischen Jugendarbeit Jubiläum. Und brach gleichzeitig alle Rekorde: „In der zweiten Woche hatten wir erstmals mehr als 300 Teilnehmer“, berichtet Jugendpfleger Marc Schneider.

Bei so vielen Nachwuchs-Bauarbeitern ist es kein Wunder, dass die Mühle nicht nur beeindruckend groß und bunt aussieht, sondern auch über alle möglichen weiteren Anbauten verfügt: Geräteschuppen, Hundehütte und Briefkasten vervollständigen das Ensemble. „Der Bauspielplatz ist nach wie vor der Favorit“, weiß Schneider. „Da stehen die Kinder morgens schon Schlange“.

Und dank großzügiger Materialspenden ist sogar noch etwas Holz übrig, mit dem auch diejenigen Bau-Erfahrungen sammeln können, die sich während der Ferien von der groben Arbeit an der Mühle ferngehalten haben. „Bei der großen Baustelle habe ich lieber nicht mitgemacht“, sagt die achtjährige Angela, die nun die übrigen Bretter zusammenzimmert. „Aber jetzt hier zu sägen, macht richtig Spaß.“