Facebook-Gemeinde kämpft für Kunstrasen

Die Kicker von Thomasstadt sind es leid, auf Asche zu spielen. Im sozialen Netzwerk läuft eine Kampagne für künstliches Grün.

Kempen. Das soziale Netzwerk Facebook hat in der Welt schon viel ausgelöst. In diesem Internetportal sind schon Massenpartys mit fatalem Ausgang organisiert worden. Und kürzlich ist ein norddeutscher CDU-Politiker über eine Facebook-Liebe zu einer 16-Jährigen gestolpert. Etwas Positives möchte aber eine Kempener Gruppe in diesem Portal erreichen: ein Kunstrasenplatz für Kempen.

Seit einigen Tagen tummeln sich Trainer, Spieler und Freunde des SV Thomasstadt in dieser Gruppe und wollen „endlich etwas bewegen“. Die mehr als 250 Mitglieder der Facebook-Gemeinschaft wollen das Thema wieder auf die Agenda bringen — ist es doch in den vergangenen Monaten etwas ruhiger geworden. Sie verweisen aber ausdrücklich darauf, dass der Verein mit der Internet-Aktion nichts zu tun hat. Die Facebook-Gruppe ist eine private Initiative.

Seit Jahren warten die SV-Kicker auf einen Kunstrasen, um bei jedem Wetter trainieren zu können — bis heute gibt es keinen Erfolg. „Und das, obwohl fast jede kleine Gemeinde im Umkreis so einen Kunstrasenplatz gebaut hat“, schreibt der Gründer der Gruppe (Name der Redaktion bekannt).

Damit hat er eine rege Diskussion angestoßen. Ein Torwart beklagt zum Beispiel den bei Regen gefluteten Aschenplatz an der Berliner Allee: „Ich bin echt mal für Kunstrasen. Wisst ihr, wie doof das ist, nach jedem Training auszusehen wie ein Stück Braunkohle?“ Ein anderer User meint, dass es auch im Winter Spaß machen muss, Fußball zu spielen. „Und ein Kunstrasen verringert die Verletzungsgefahr.“

Die Facebook-Freunde wollen aber nicht nur diskutieren, sie wollen auch abseits des World Wide Web aktiv werden. Geplant ist eine Plakat-Aktion in verschiedenen Kempener Geschäften. Die Poster seien schon gedruckt — in den nächsten Tagen soll es losgehen. Auf den Plakaten steht: „Über 500 Fußballer in Kempen müssen jedes Jahr durchschnittlich drei Monate auf Training verzichten. Kempen braucht einen Kunstrasenplatz.“

Die Aktivitäten der Gruppe „Ein Kunstrasenplatz für Kempen“ können Sie auf www.facebook.de verfolgen, wenn sie dort selbst registriert sind.