Grefrath Familien starten in den Grefrather Herbst
Auf dem Gelände des Freilichtmuseums gab es gestern ein Erntedankfest mit Bauernmarkt. Rund um die Dorenburg hatten Groß und Klein einiges zu entdecken.
Grefrath. Das Freilichtmuseum Dorenburg war gestern Nachmittag fest in Hand der Familien. Viele nutzten das Gelände für ein paar Stunden unter freiem Himmel. Denn einmal mehr gab es dort ein Erntedankfest mit Bauernmarkt. Bevor der Run auf die bekömmlichen Produkte, auf Wollsachen oder so allerlei Nützliches losgehen konnte, fand draußen auf der Wiese vor nahezu 300 Gläubigen ein Erntedankgottesdienst statt, zu dem die Landfrauen wie -wirte eingeladen hatten. Der Musikverein Oedt machte mit, ferner die Seelsorger Johannes Quadflieg, Burkhard Kamphausen und Barbara Münzenberg.
Danach ging das herbstliche Treiben los. „Das fühlt sich aber schön an“, sagte ein Sechsjähriger, der gerade die in Kisten gelagerten verschiedensten Getreidekörner durch die Hand rieseln ließ.
Die Erwachsenen interessierten sich derweil für einen hochmodernen Traktor, der eine Sämaschine zog und die einzelnen Arbeitsschritte steuerte. Davor war eine alte Sämaschine zu sehen, die anno dazumal von einem Pferd gezogen wurde. Jochen Scheel, Mitarbeiter im Freilichtmuseum, machte die Unterschiede deutlich: „Früher wurden für einen Hektar Weizen, für die Ernte, den Transport und für das Dreschen etwa 300 Arbeitsstunden aufgewandt, heutzutage dürften es gerade mal zwei sein.“ Allerdings kosten die modernen Geräte, die ausgestellt waren, rund 220 000 Euro.
Viele liefen mit Tüten voller Äpfel oder Birnen über das Gelände. Außerdem gab es Griebenschmalz und Federweißen. „Hm, lecker“, schwärmte der Schwalmtaler Öko-Bauer Helmut Gotthardt vor allem für seinen Rohschinken vom Schwein der „Bunten Bentheimer“. Gotthard hatte aber auch Felle von Rindern, Lämmern und sogar von Rentieren im Angebot. Elfriede Wilms hatte sich für ein kleines Kaninchenfell entschieden: „Das passt gut zur Deko, wir haben nämlich zu Hause ein Hirschgeweih an der Wand hängen.“
Die Kinder waren an den verschiedenen Spielgeräten oder an den Aktionsständen gut aufgehoben. Einige bastelten auch auf Anleitung bunte Kürbisgesichter.
Maria Kudlich vom Hagenbroich (Viersen) hatte darüber hinaus viele Kürbissorten zum Verzehr mitgebracht. Sie schwärmte vor allem vom südafrikanischen Rolets-Kürbis: „Der wird wie eine Kartoffel zu bereitet und ist mit anderen Zutaten vielseitig verwendbar.“
Mittendrin waren unter anderem Kreislandwirt Paul Christian Küskens und die Vorsitzende vom Kreisvorstand der Landfrauen, Anna-Maria Slaats. Die Jäger brachten ihre Rollende Waldschule mit, die Landfrauen viele Informationen über die Zuckerrübe und wie in jedem Jahr leckere Motivwaffeln.
Lecker waren ferner die Grillwürste, der Tiroler Speck, ein italienischer Bergkäse oder der „Bööscher Ziegenkäse“, den die Vinkrather Norbert und Bettina Konnen kredenzten. Derweil etwa 50 Meter weiter eine Dame aus Wesel „Steffis Wollkleckse“ anbot. Wolle von verschiedenen Rassen: Schön weich war diese vor allem vom englischen Schaf der Rasse „Blue Faced“ aus Leicester.
Erstmals machte beim Bauernmarkt der Wankumer Heiner Brauers mit. Er hat sich bei seinem Nebenerwerb auf Buchsbäume und originelles Außen-Dekor dazu spezialisiert. Etwas Angst machte ihm, dass sich die Schädlingsraupe des Buchsbaumzünslers immer weiter ausbreite. Er rät, die Schädlinge erst einmal per Hand einzusammeln und die Bäume abzuspritzen. Erst beim Befall sei das Spritzen erlaubt; hierzu sei unter anderem das „Rosenpilzfrei“ geeignet.