Kempen Das Hospital-Bad ist gerettet
Ein Förderverein will die Sanierung der Wasseranlage finanzieren. Betreiber Artemed wollte die 80 000 Euro nicht alleine stemmen.
Kempen. Vereinsmitglieder und Eltern, die mit ihren Babys schwimmen gehen möchten, können aufatmen: Das Rehabad des Hospitals zum Heiligen Geist ist gerettet. „Die Zeichen für eine Wiedereröffnung stehen auf Grün“, teilte jetzt ein eigens gegründeter Förderverein mit. Im Juni war die Rettung des Bades im Krankenhaus noch mehr als ungewiss. Damals erklärte Betreiber Artemed auf WZ-Anfrage, dass das Bad bis auf Weiteres zum 1. August geschlossen wird.
Thomas Paßers, Geschäftsführer des Hospitals
Zu diesem Datum standen nicht nur die jährlichen Wartungsarbeiten an. Den Verantwortlichen war außerdem klar, dass die Warmwasseraufbereitungsanlage des Bades erneuert werden muss. In Gesprächen mit den nutzenden Vereinen hatte Artemed erklärt, dass die Erneuerung rund 80 000 Euro kosten wird. Und da das Unternehmen das „einzige Warmwasserbad im Kreis Viersen“ nicht mehr für eigene medizinische Zwecke benötigt, wollte es dieses Geld auch nicht mehr ausgeben.
Nun also die Rettung. „Wir haben uns in den vergangenen Wochen und Monaten sehr dafür eingesetzt, hier mit allen Beteiligten eine Lösung zu finden“, wird Artemed-Geschäftsführer Thomas Paßers in einer Pressemitteilung zitiert. Zahlreiche Gespräche mit den Nutzern des Bades seien geführt worden. „Es wäre einfach nicht richtig gewesen, dieses Traditionsbad zu schließen. Zumal wir die einzige Anlaufstelle für Menschen sind, die beispielsweise an Rheuma leiden und auf ein entsprechend temperiertes Bad angewiesen sind“, so Paßers.
Trotzdem will Artemed die Sanierung nicht aus eigenen Mitteln finanzieren. Die „Fortführung des Bades sollte aus Sicht der Geschäftsführung in einem wirtschaftlich tragbaren Rahmen liegen“. „Dass das Bewegungsbad seinen Betrieb wieder aufnehmen kann, verdankt das Hospital dem großen Engagement und Einsatzwillen eines frisch gegründeten Fördervereins. Dieser setzt sich ab sofort dafür ein, Sponsoren für die Sanierung der Wasseraufbereitungsanlage zu finden“, heißt es in der Mitteilung.
Damit der Austausch so schnell wie möglich vonstatten gehen kann, wird Artemed allerdings in Vorleistung gehen. „Was wir wirklich fair finden, ist, dass die Geschäftsführung bereits signalisiert hat, dass sie das Geld für die Aufbereitung der Anlage in jedem Fall bereitstellt — ab sofort, auch bevor die Sponsorengelder geflossen sind“, freut sich Philipp Wachowiak, 1. Vorsitzender des neuen Fördervereins für das Bewegungsbad in Kempen.
„Alle Nutzergruppen des Bewegungsbades im Hospital haben einen neuen Förderverein zur Nutzung des Warmwassersbewegungsbades gegründet“, teilte Wachowiak, früherer Ratsherr der Freien Wähler Kempen (FWK), mit. Der Verein werde zukünftig die Nutzung des Bades organisieren und diese kostendeckend sicherstellen.
Wann die Warmwasseraufbereitungsanlage erneuert und somit das Bad wieder eröffnet wird, teilten sowohl Förderverein als auch Artemed nicht mit.