Hinsbeck: 1.300 Grad heiße Kunst aus Keramik

Im Infozentrum der Biologischen Station sind Keramiken von Maria-Theresia Backes zu sehen.

Hinsbeck. Reizvoll und ungewöhnlich vielfältig ist eine sehenswerte Ausstellung, die im Infozentrum der Biologischen Station eröffnet wurde. Die Keramikerin und Malerin Maria-Theresia Backes zeigt Bilder und Skulpturen zum Thema "Vogel und das Fliegen".

Backes (51) studierte an der Fachhochschule Niederrhein Keramik-Design. Das Studium eröffnete ihr auch Perspektiven für die Malerei. Seit 1981 arbeitet sie als frei schaffende Künstlerin in ihrem Atelier in Herongen.

Ihr Werk war und ist Wandlungen unterworfen: "Meine Arbeit hat immer etwas mit Suchen zu tun", erklärt sie. Dennoch setzt sie einen unverkennbar eigenen Stil sowohl in Skulptur wie Malerei durch. Er resultiert aus dem großen Wert, den sie auf klare Linienführung legt.

Dass die klare Linie gleichsam als ihr Markenzeichen gelten kann, wird schon bei den Skulpturen deutlich und setzt sich in den Bildern ungebrochen fort. Der starke, gefangen nehmende Ausdruck ihrer Arbeiten kommt auch durch meist konsequente Reduktion des Motivs auf das Wesentliche zustande.

Unglasierte Keramik, gebrannt auf 1.300 Grad, überwiegt bei den Skulpturen. "Weil das Material an sich schon Ausdruck hat, den ich oft erhalten möchte", so Backes. Auch ihre Bilder wirken wie modelliert. Sie verwendet Öl-Pastellkreide und Temperafarbe, die sie über-, unter- oder auch nebeneinander mischt.

Hochgradig abstrakt ist ihr Bild "Winkel und Flügel", daneben dann ganz naturalistische Arbeiten. Backes: "Abstraktion und Naturalismus sind für mich nicht zu trennen."

Oft treffen sich in ihren Werken dann auch Abstraktion und Naturalismus auf faszinierende Weise irgendwo in der Mitte. Wie bei ihrem Bild "Wolkenvogel" arbeitet sie durchaus mit kräftigen Farben, bevorzugt aber leichte, weichere Töne wie lindes Grün oder zartes Gelb. Dass man auch mit Pastelltönen Spannung und eindringliche Aura erzeugen kann, beweist ihr Bild "Augenpaare".