Hülser Straße bis Oktober gesperrt
Stadtwerke erneuern die Trinkwasserleitungen.
Kempen. Unter der Hülser Straße liegen in mehren hundert Metern Tiefe Rohre, durch die seit 80 Jahren das Trinkwasser vom Wasserwerk an der Heinrich-Horten-Straße in die Kempener Haushalte fließt. Und genau dort wird sich in den nächsten Monaten eine der größten Baumaßnahmen der Stadtwerke im Trinkwasserbereich abspielen.
„Die Rohre sind alt, deswegen tauschen wir sie jetzt aus, bevor Störungen auftreten“, sagt Stadtwerke-Chef Siegfried Ferling. Dazu sind zwei Bauabschnitte nötig. Der erste geht über eine Strecke von etwa 400 Metern, vom Wasserwerk über die Hülser Straße bis zum Industriering Ost. Die Hülser Straße ist bereits gesperrt. Die Maßnahme soll im Oktober abgeschlossen sein. Kosten: eine halbe Millionen Euro.
Der zweite Bauabschnitt (etwa 600 Meter), bei dem dann die Trinkwasserleitungen zwischen Industriering Ost und der Kreuzung Hülser Straße/St. Töniser Straße erneuert werden, soll voraussichtlich 2016 beginnen. Die Zeiträume sind nur grobe Planungen, denn „man weiß nie, worauf wir im Boden alles stoßen“, sagt Bauleiter Hubertus Kinkel. „Wir haben schon alte Bauwerke, Schächte oder Kabel im Boden gefunden, die auf keiner Karte vermerkt waren.“ Die müssten dann ausgegraben werden. Das verzögere die Maßnahme.
Die alte Trinkwasserleitung wird im Boden gelassen. „Die Rohre liegen teilweise so tief im Boden, das wäre einfach zu teuer, die rauszuholen“, sagt Ferling. Die alten Rohre werden mit Erde und Sand zugeschüttet. Die Trinkwasserversorgung soll während der gesamten Baumaßnahme gewährleistet sein. Eine provisorische Leitung wird für eine Nacht überirdisch das Wasser vom Wasserwerk zur Hauptleitung transportieren, während ein Teilstück an der Hülser Straßen angeschlossen wird. „Das wird nachts gemacht, weil dann der Wasserverbrauch niedrig ist“, sagt Kinkel.
Die neuen Leitungen aus Polyethylen halten 100 Jahre, so Kinkel. „Sie werden nicht wie bisher unter die Fahrbahn gelegt, sondern unter den Fahrradweg“, sagt der Bauleiter. „Daher gibt es keine Verkehrslast und die Rohre halten länger.“