Kempen: Fitnessräume im früheren Pausenklo
Die Sportler freuen sich auf ihr Vereinszentrum. Bald entscheidet sich, wer die frühere Schule umbaut. Die Pläne liegen vor.
Kempen. Detlev Schürmann weiß ganz genau, wie die ehemalige Schule Schmalbroich in gut einem Jahr aussehen wird. Bis dahin, so der Wunsch des Vorsitzenden der Vereinigten Turnerschaft Kempen (VTK), sollen die umfangreichen Umbauarbeiten an dem Gebäude am Götschesweg abgeschlossen und ein neues "Vereins- und Sportzentrum Schmalbroich" entstanden sein.
In diesem Monat will der Vorstand sich entscheiden, welcher Architekt den Zuschlag für das Projekt erhält. Fünf seien noch im Rennen, sagt Schürmann.
"Im südlichen Trakt und im Flur soll unter anderem die Verwaltung untergebracht werden", erklärt der Vorsitzende. Wo zur Zeit noch leere Klassenzimmer und Lager zu finden sind, entstehen nach Mauerdurchbrüchen ein großzügiges offenes Büro mit vier bis fünf Arbeitsplätzen und ein Gymnastikraum. "In unserer derzeitigen Geschäftsstelle an der Straße Acker stapeln wir uns."
Ein weiterer Raum wird zum Sitzungs- und Veranstaltungszimmer umfunktioniert. "Dort finden dann auch Schulungen statt." Die Querachse des Baus, in dem zur Zeit die Pausentoiletten untergebracht sind, beherbergt nach den Wünschen des Vorstands bald Fitnessräume. Die alten Sanitäranlangen werden komplett ausgetauscht, die zentrale Umkleide in unmittelbarer Nähe gebaut.
Eine große Glaswand gibt dann den Blick frei auf zwei lichte Räume, in denen ein Teil der zahlreichen Präventions- und Gesundheitskurse der seit 150 Jahren bestehenden Turnerschaft durchgeführt werden können.
Der nördliche Teil der Grundschule werde sich am wenigsten verändern, verrät Schürmann. Dort werden vor allem die Kampfspor-Arten ein neues Zuhause finden. "Eventuell bleibt sogar die markante Plastikfensterscheibe in der jetzigen Turnhalle erhalten." Dies geschehe aber nicht aus Kostengründen, betont er.
"Die Mitglieder haben der Erhöhung der Beiträge um 1,50 Euro pro Monat zugestimmt und ermöglichen uns so, 450 000 Euro für den Umbau ausgeben zu können - ohne die Aufnahme eines Kredits", sagt Schürmann. Zur Zeit verschlinge der Unterhalt des Gebäudes 20 000 Euro im Jahr. Daher denke der Verein über ein eigenes Heizkraftwerk nach.
Die derzeitige Nutzung der Turnhallen im Stadtgebiet bleibt von dem Umbau unangetastet. Schürmann: "Wir werden uns aus keiner Halle zurückziehen.
Der Sportbetrieb soll soweit wie möglich auch während der Bauarbeiten erhalten bleiben, beteuert Schürmann. Er freut sich auch auf die großzügige Terrasse, die demnächst angelegt wird. "Dort kann man sich dann nach dem Sport mit Blick auf die Felder herrlich entspannen."