Leuth: Reiners oder Schürmann?

Die CDU setzt auf ihre erfahrenste Kraft, die SPD auf Schürmann. Die Grünen finden, der Posten sei verzichtbar.

Leuth. Wer wird Ortsvorsteher in Leuth? Diese Frage erregt die Gemüter im kleinsten Nettetaler Stadtteil. Dabei sei es eigentlich klar, meint CDU-Stadtverbandsvorsitzender Jürgen Boyxen. Als stärkste Kraft im Nettetaler Rat (23 Sitze) habe sie das Vorschlagsrecht und werde erneut den amtierenden Ortsvorsteher, Heinz-Robert Reiners (CDU/nach dem Klick aufs Bild), benennen.

Ganz anderes sieht das die SPD: "Es ist für die Bürger wichtig, dass ein Ortsvorsteher eine Stimme im Rat hat. Auch wenn die Gemeindeordnung dies nicht zwingend verlangt", sagte Christian Schürmann (im Bild), SPD-Stadtteilsprecher für Leuth.

Hintergrund der Unstimmigkeiten: Da der Nachwuchspolitiker Christian Lange (CDU) aus Leuth für den Stadtrat kandidierte, erweckte dies, so vermutet Boyxen, den Eindruck, man wolle Lange auch zum Ortsvorsteher machen. "Das stand von uns aus nie zur Diskussion. Reiners war unser Mann." Er räumt jedoch ein, dass man dies vor der Wahl deutlicher hätte sagen müssen.

Verwirrung und Ärger herrschte nämlich nach der Nominierung Reiners bei den anderen Parteien, FDP, SPD, Grüne und der Wählergemeinschaft "Wir in Nettetal" (Win). Reiners ist nämlich kein Mitglied im Stadtrat mehr. Das hat es bisher noch nicht gegeben, ist aber laut Gemeindeordnung möglich.

Verwirrend findet die FDP das Vorgehen der Christdemokraten dennoch. Vositzender Hans-Willy Trost: "Wir hätten es besser gefunden, wenn die CDU ihre Entscheidungen vor der Wahl mitgeteilt hätte."

Schade findet es indes Schürmann, dass die CDU nicht bereit ist, ihr Vorschlagsrecht klarer am Willen der Bürger zu orientieren: "Nach Lange bin ich von 35 Prozent der Leuther in den Rat gewählt worden. Warum sollte ich da nicht auch als Ortsvorsteher fungieren? Die CDU darf ruhig über ihren Schatten springen."

"Als ein "Geschachere" um Posten hatte Hajo Siemes, Win-Vorsitzender, den ganzen Prozess bezeichnet. Die Grünen hingegen halten den Posten eines Ortsvorstehers für überflüssig, so Fraktions-Chef Guido Gahlings.

"Wir sind der Meinung, dass wir im Großen und Ganzen alles mit den Beteiligten geklärt haben", sagt Jürgen Boyxen. Christian Schürmann indes ist sich noch nicht sicher, wie die SPD bei der konstituierenden Ratssitzung am 3. November abstimmen wird.