Kempen: Trienes - Betrieb mit Durchblick

Portrait: Das Kempener Unternehmen Trienes berät in Sachen Glas.

Kempen. Glas kann viel: Isolieren, sichern, Energiesparen helfen, sich selbst reinigen. "Sogar ein Gang auf Sicherheitsglas ist möglich", sagt Mirco Röttger (31) von der Kempener Firma Glas Trienes/Thermoglas am Wasserturm und läuft über den durchsichtigen Steg. Beim Tag der offenen Türgaben der Juniorchef und dessen Vater Knut-Ulrich Röttger Einblicke in ihre Arbeit. Auf 7000 Quadratmetern sind 65 Mitarbeiter mit dem Baustoff Glas beschäftigt.

"Hier liefert die Glashütte das Rohmaterial an", zeigt Mirco Röttger das Lager. Das Festmaß beträgt 6 Meter mal 3,21 Meter. Geliefert werden Klarglas, mattiertes Glas ("Milchglas") und Spiegel per Lkw. Die Scheiben sind zwei bis 19 Millimeter dick. Der erste Arbeitsschritt ist immer der Zuschnitt auf Maß. Es folgen Veredelung und Schleiferei. Anfallende Reste werden eingeschmolzen und wiederverwertet.

Die neueste Bearbeitungsmaschine im Betrieb kann das Glas von vier Seiten gleichzeitig veredeln. "Alles, was nicht rechtwinklig werden soll, realisieren wir hier", sagt Röttger. Und in der Werkstatt entstehen Glasmöbel mittels UV-Verklebung.

Ein großes Thema ist auch Sicherheitsglas. Das feste, einmal auf 700 Grad erhitzte und dann schockartig heruntergekühlte Material ist bruchsicher und krümelt nicht. Durch Oberflächenspannung erhält das Glas eine höhere Festigkeit. Die wöchentliche Qualitätskontrolle sichert Güte.

Weiterer Arbeitsschwerpunkt ist das Thermoglas. "Dabei handelt es sich um Verbundglas", erklärt Röttger und deutet auf die Metalloxyd-Beschichtung. Das Glas leistet vier Dinge: Sonnenreflektion, Dämmung, Wärme- und Schallschutz. Röttger beliefert damit deutschlandweit Fensterbauer.

In Sachen Sicherheitsglas, Glasmöbel und Maßanfertigung vertrauen dem Kempener Unternehmen Kaufhäuser, Ladenbauer und Privatkunden. Beim Tag der offenen Tür konnten die Kunden den Betrieb kennenlernen und sogar eine Runde Fußball auf die Glas-Torwand spielen. Die Edel-Variante heißt Golfwand und ist mehrere Meter hoch.

Die Faszination Glas liegt für Röttger klar in der "permanenten Weiterentwicklung des Rohstoffes". Noch seien lange nicht alle Möglichkeiten erschöpft. Trends wie die Glasheizwand fürs Bad und LEDs im Spiegel setzen neue Trends.