Grefrath: Kunstrasen als Herzenswunsch
SV Grefrath und SuS Vinkrath plädieren für einen Platz mit künstlichem Grün. Die Gemeinde hält davon nichts.
Grefrath. Eigentlich ist es aus wirtschaftlicher Sicht mehr als eingängig, was der SVGrefrath vorhat. Findet Bernhard Lommetz, Vorsitzender der rund 400 Sportler starken Vereinigung. Seit Monaten versuchen er und die Vorsitzenden des SuSVinkrath, die Stadtväter davon zu überzeugen, dass der Bau eines Kunstrasenplatzes in Grefrath sinnvoll ist.
"Dabei würde es mehr als nur einen Gewinner geben", sagt Lommetz. Der Kunstrasenplatz, der auf dem heutigen Tennenfeld, Auf dem Heidefeld, angelegt werden soll, würde von den Grefrathern und den Vinkrathern zukünftig gemeinsam genutzt werden können. Der Pachtvertrag für den Sportplatz in Vinkrath läuft nämlich 2014 aus, und bislang ist noch nicht sicher, ob der Pächter dem Verein noch einmal seinen Grund und Boden zur Verfügung stellen wird.
"Außerdem trainieren wir in Grefrath bereits jetzt gemeinsam Kinder- und Jugendmannschaften von Borussia Oedt. Das sind fast 260 Kinder", so Lommetz weiter. Vom örtlichen Sporthotel erreichten ihn zudem immer wieder Anfragen, ob denn nicht Gastmannschaften auf dem vorhandenen Grefrather Rasenplatz spielen dürften. "Das muss ich fast immer ablehnen, weil es mit unserem Spielbetrieb kollidiert".
Der besagte Grefrather Rasenplatz ist erst 2007 von der Stadt angelegt worden. "Wir können doch nicht alle zwei Jahre so viel Geld in ein und denselben Verein stecken", sagt Bauamtsleiter Michael Räppel. Von Seiten der Stadt versuche man vielmehr, eine Pachtverlängerung in Vinkrath zu erreichen. "Eventuell stehen dort noch weitere Flächen zur Verfügung, die dann auch für den Sportbetrieb der Vinkrather genutzt werden können", sagt Räppel.
"Wirtschaftlich unsinnig" findet Lommetz dieses Vorhaben. "Ein Ausbau der Vinkrather Anlage würde viel mehr Geld verschlingen als der Bau eines Kunstrasenplatzes auf dem Tennenfeld in Grefrath". Die Vinkrather könnten keine Damenmannschaft ins Leben rufen, weil ihnen die Umkleidekabinen fehlten. Und ein weiterer Platz bräuchte wieder eine Flutlichtanlage. "In Grefrath stimmt die Infrastruktur. Und die Geräte zur Pflege des Kunstrasens stehen doch bereits in Oedt, die kann man sich doch teilen", sagt Lommetz.
Noch dazu, da ist er sich sicher, würde der Bau eines Kunstrasenplatzes in Grefrath deutlich günstiger ausfallen als anderorts, vielleicht 150 000 Euro kosten und nicht, wie Räppel schätzt, mehr als das Doppelte. Lommetz begründet diese Annahme: "Der Untergrund des Tennenfelds erfüllt baulicherseits bereits fast die nötigen Voraussetzungen. Und vor allem hat die Firma Polytex, Hersteller genau solcher Plätze, hier in Grefrath ihren Sitz".
Der neue Kunstrasenplatz - und vielleicht noch ein zweiter, kleinerer- würde sozusagen als belebtes Vorführobjekt fungieren. Lommetz: "Dadurch kann sicherlich in der Kostenfrage zwischen allen Beteiligten Übereinstimmung gefunden werden kann."