Kempen/Nettetal: Großeinsatz wegen Regen-Alarm
In der Nacht zu Donnerstag kämpfte die Feuerwehr in Kempen und Nettetal gegen die Fluten.
Kempen/Nettetal. Die starken Regenfälle in der Nacht zu Donnerstag haben am Niederrhein zu zahlreichen Überflutungen geführt. Besonders für die Feuerwehren in Kempen und Nettetal war es eine intensive Nacht.
"Von 21.25 bis 0.30 Uhr waren 58 Einsatzkräfte mit elf Fahrzeugen nonstop im Einsatz", berichtet Kempens Feuerwehrsprecher Johannes Dicks. Wegen der heftigen Einsätze musste neben dem Löschzug Kempen der Löschzug St.Hubert ausrücken.
Auf der Memelstraße mussten die Blauröcke sogar zum Spaten greifen: Ein Baum drohte zu stürzen, weil er vom Wasser unterspült war. Dicks: "Die Kameraden schaufelten eine Umleitung, so dass das Wasser abfließen konnte."
Einen Steinwurf weiter, auf der von-Nievenheim-Straße, drohte ein frisch gegossener Keller durch das Wasser, das in die Baugrube drang, aufzuschwimmen. Zudem spülte das Wasser die Böschung der Baugrube immer weiter weg, so dass ein Baukran zu kippen drohte. Bauherr und Bau-Unternehmer schafften es, die Böschung mit einer Folie abzusichern. "Um das Aufschwimmen des Kellerrohbaus zu verhindern, wurde dieser kurzer Hand geflutet", so Dicks.
In Kempen war nicht nur das Wohngebiet im Bereich Blatendoop betroffen, sondern auch das Industriegebiet. Wie so häufig bei Fluteinsätzen musste die Feuerwehr bei Bauer Funken am Industriering viel Wasser abpumpen, weil die Firmengebäude sehr tief gelegen sind.
In St.Hubert war besonders die Innenstadt betroffen. Dort gab es Einsätze an der Königsstraße sowie an der Bahnstraße. Dicks war überrascht, wie heftig der Regen an bestimmten Stellen war, wohingegen andere Gegenden verschont blieben: "In Tönisberg war es total still, dort gab es keinen Flut-Alarm."
In Nettetal mussten die Feuerwehren bereits ab 20.30 Uhr ausrücken, um der Wassermassen Herr zu werden. "Die ersten Alarme gingen in Hinsbeck und Breyell ein", berichtet Feuerwehrsprecher Dirk Heussen. In Hinsbeck war die Landstraße Richtung Lobberich verschlammt, sie musste gereinigt werden.
Vollgelaufene Keller und Anwesen mussten leer gepumpt, verunreinigte Fahrbahnen gesäubert werden. Gegen 21.30 Uhr steigerte sich das Aufkommen derart, dass sich bis 22 Uhr alle Löschzüge der Stadt Nettetal mit 123 Kräften im Einsatz befanden. Heussen: "Gegen Mitternacht waren rund 51 Einsatzstellen abgearbeitet."