Politik in Kempen Stadtverordneter Solecki verlässt Die Linke
Kempen · Nach 15 Jahren verlässt Günter Solecki zum Jahresende die Partei Die Linke. Mit seinem Fraktionskollegen Jeyaratnam Caniceus (ÖDP) will der 72-Jährige aber weiterhin im Stadtrat zusammenarbeiten. Und Pläne für eine neue politische Heimat hat er auch schon.
(biro) Der Kempener Stadtverordnete Günter Solecki tritt zum 31. Dezember aus der Partei Die Linke aus. Seit 2009 war er dort Mitglied, nachdem er sich seit dem 17. Lebensjahr in der SPD engagiert hatte. Seinen Austritt erklärte Solecki der Partei in der vergangenen Woche, am Montag setzte er nun auch Kempens Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) in Kenntnis. Mit der Abkehr von der Linken ist der 72-Jährige nicht allein: Auch die sachkundigen Bürger Achim Schicks und Rüdiger Wesniak hätten bereits ihren Austritt bekannt gegeben, teilte Solecki dem Bürgermeister mit, „somit werden wir drei künftig als parteilose Mandatsträger im Rat und in den Ausschüssen tätig sein“.
Er gehe nicht im Streit, teilte Solecki seiner bisherigen Heimatpartei mit, sein Austritt habe nur formale und praktische Gründe. Er sehe eine völlige Perspektivlosigkeit für Die Linke und dafür, in absehbarer Zeit ein politisches Mandat in Kempen und im Kreis Viersen zu erringen. Da er aber 2025 noch einmal für die Bürger als Sozialist in den Stadtrat gewählt werden wolle, müsse er die Reißleine ziehen und sich mit seinen Freunden neu aufstellen, um wählbar zu bleiben. Er kündigte an, wie weitere bisherige Mitglieder der Partei Die Linke dem Bündnis Sahra Wagenknecht folgen und im Januar der neuen Partei beitreten zu wollen.
Solecki ist seit Jahrzehnten politisch aktiv. 2020 zog er über die Reserveliste in den Stadtrat ein und gründete mit Jeyaratnam Caniceus (ÖDP) eine gemeinsame Fraktion unter dem Namen ÖDP/Linke. Ab Januar wird die Fraktion nun bis auf Weiteres nur den Namen ÖDP tragen. Das teilten Caniceus und Solecki am Montag mit. Die Mitglieder, die bislang der Linken angehörten würden nun parteilos in der ÖDP-Fraktion mitarbeiten. Funktionen und Mitgliedschaften in Aufsichtsräten, Ausschüssen des Stadtrats und in der Fraktion blieben unverändert. Bis zur Kommunalwahl will man weiter zusammenarbeiten. „Wir werden weiterhin unverändert unsere Stimme für ein sozial-ökologisches Gleichgewicht erheben“, kündigten Caniceus und Solecki an.