Lobberich: Ferkelkunst aus Kinderhand

Kunstprojekt: Sie heißen Kiddy, Lilifee und Flecky: 21 Schweine verschönern die Werberinggeschäfte. Die jungen Künstler sind mächtig stolz.

Lobberich. Was für die Schweizer die "Züricher Kuh" und für die Hauptstädter der "Berliner Bär" ist, ist für die Lobbericher das Schwein. Im Gegensatz zu Berlinern und Schweizern haben die Lobbericher aber keine renommierten Künstler mit der Gestaltung beauftragt, sondern Kinder der Grund-, Haupt- und Förderschulen sowie der Kindergärten.

Dank der Kreativität der Lobbericher Schulen und Kindergärten wurde aus einer anonymen grau-weißen Herde in den sechs Wochen zwischen Sommer- und Herbstferien eine tierisch farbenfrohe Gruppe. Und die kehrte nun zum Ausgangspunkt zurück, zur Galerie "Bild & Rahmen" von Ursula Steinbergs an der Breyeller Straße.

Lachende Gesichter und immer wieder fröhlich erzählende Menschen knubbelten sich vor der aus 21 bunten Ferkeln bestehenden Herde im Schaufenster. Inzwischen sind die Tiere an die Werbering-Geschäfte verteilt und in den Schaufenstern zu sehen.

"Unsere Kinder waren von der Idee begeistert. Wir hätten am liebsten für jede der 13 Klassen ein Schwein gehabt. Leider haben wir nur zwei bekommen - und die wurden verlost. Die Klassen 4a und 4b hatten Glück", so Peter Götzenberger (Leiter katholische Grundschule Lobberich).

Hannelore Büttner (Kindergarten Bongartzstift): "Jedes unserer Kinder hätte gerne ein eigenes Schwein bemalt. So wurde es Teamarbeit." Das Ergebnis: Ein Blümchenschwein Berta und ein Glücksschwein mit Marienkäfern und Kleeblättern. Anne Gartz (Kindergarten St. Sebastian): "Wir mussten losen. So entstanden Kiddy und Flecky."

"Unser Chef hatte sich so an die zwei Schweine gewöhnt, er wollte sie gar nicht mehr rausrücken", lachte Sabine Kämmerling (Hauptschule). In der Hauptschule Lobberich machte der Kunstkurs 9/10 zunächst Entwürfe auf Papier- und entwickelte das "Weltkunstschwein": halb Erdkugel, halb blauer Himmel. Die achten Klassen hingegen kreierten das gelb-schwarze "Jaguar-Ferkel". In der Gemeinschafts-Grundschule entstand das "Drachenschwein", im DRK-Familienzentrum die pinkfarbene "Lilifee".

Begeistert von der Aktion ist auch Werner Backes, Vorsitzender Werbering Lobberich: "Das alte Lobbericher Stadtwappen sollte verändert werden: Statt des Leopardenkopfes sollte das Lobbericher Schwein zum Wappentier werden!"