Maria-Basels-Straße: Ärger über eine Baulücke
Seit fünf Jahren warten Anwohner auf die Fertigstellung von Häusern an der Maria-Basels-Straße.
Kempen. „Das Frauenviertel ist fertig“ — so titelte der Lokalteil der WZ im Juli 2010. Die Stadt hatte zur Pressekonferenz ins Wohngebiet rund um Maria-Basels-, Eva-Vluyn- und Minna-Meckel-Straße geladen. Tenor: Fast alle Häuser sind fertig und die Stadt hat den Ausbau der Straßen schon hinter sich gebracht.
Im Februar 2013 ist das Frauenviertel — diesen Begriff nutzte Bürgermeister Volker Rübo beim damaligen Pressetermin — aber immer noch nicht fertig. Grund ist eine Baulücke an der Maria-Basels-Straße. „Wir warten seit mittlerweile fünf Jahren auf die Bebauung an dieser Stelle“, berichtet eine verärgerte Anwohnerin (Name der Redaktion bekannt) der WZ.
In der Nähe des Hauses der Anwohnerin befinden sich mehrere Grundstücke, auf denen die Kempener Firma Tetra Bau schlüsselfertige Einfamilienhäuser errichtet beziehungsweise errichten möchte. „Mittlerweile ist man bei zwei Häusern in der Endphase“, sagt die Anwohnerin. „Ein Grundstück ist aber immer noch frei.“
Sie und andere Anwohner der Maria-Basels-Straße seien so verärgert, weil sie selbst ein hohes Tempo beim Bau hingelegt haben. „Wir haben ein städtisches Baugrundstück gekauft. Im notariellen Kaufvertrag wurden wir verpflichtet, das Grundstück innerhalb von zwei Jahren zu bebauen“, berichtet die Kempenerin.
Diese Vorschrift gilt aber nur für städtische Parzellen — und die Tetra-Bau-Grundstücke wurden damals aus privater Hand gekauft. „Deswegen haben wir da auch keine Handhabe“, sagt Stadtsprecher Christoph Dellmans auf Anfrage der WZ.
Somit leben die Anwohner weiterhin mit einer Baustelle mitten im Wohngebiet. „Zum Glück ist ja inzwischen die Straße komplett ausgebaut“, berichtet die Anwohnerin. „Auch darauf haben wir wegen der laufenden Arbeiten lange gewartet.“ Weiterhin sehen die Nachbarn aber im Baustellenverkehr eine Gefahr für Kinder und Senioren, die die Maria-Basels-Straße vom St. Peter-Stift aus häufig für einen Spaziergang nutzten.
Auch Thomas Brux, Geschäftsführer von Tetra Bau, ist mit der Situation unzufrieden. „Natürlich wären wir auch lieber schneller fertig gewesen“, sagt er im Gespräch mit der WZ. Während der Planungs- und Vermarktungsphase habe aber einiges verändert werden müssen. Dort, wo jetzt zwei Einfamilienhäuser fast fertig sind, seien ursprünglich Doppelhäuser geplant gewesen. „An diesen Häusern sind wir jetzt aber durch. Sobald es nicht mehr friert, werden die letzten Arbeiten ausgeführt“, so Brux.
Das noch freie Grundstück will Tetra Bau in Kürze in Angriff nehmen. „Sobald die Baugenehmigung vorliegt, fangen wir an“, sagt Thomas Brux. Dann könnte die letzte Baulücke an der Maria-Basels-Straße Ende des Jahres geschlossen sein — und das Frauenviertel wäre endlich fertig.