Nettetal: Hilfsprokjekte - Tür zur Unterstützung

Der Nettetaler Verein Human plus hilft, wo er kann. Spenden gehen vor allem in den Osten und Süden.

<strong>Nettetal. Ein Gespräch hier, ein Kontakt dort - schon kann eine Tür aufgestoßen sein. Anestis Ioannidis aus Nettetal ist Experte, wenn’s ums Helfen geht. Der 49-Jährige ist Vorsitzender des Vereins "Human Plus". Er unterstützt vor allen Dingen Projekte im nahen und mittleren Osten sowie in Osteuropa. Oft genug sind es Kinder, für die "Human Plus" etwas tun kann.

Das ist gerade im jüngsten Fall so. Hier hatte Ioannidis einen Hilferuf aus Polen bekommen, den er so erfolgreich bearbeitet hat, dass Staatspräsident Lech Kaczynski persönlich einen Besuch abstatten wird.

Der renommierte Kinderbauch-Chirurg Dr. Czermuda hatte sich an "Human Plus" gewandt. Er operiert rund 2500 kleine Patienten im Jahr. Das kann er nur in zehn Prozent der Fälle mit einem veralteten Endoskopie-Gerät tun. Und das ist in seiner Funktion auch noch eingeschränkt. Alle anderen Operationen muss der Spezialist konservativ durchführen, wobei die Infektionsrate hoch ist, mit der Konsequenz, dass viele Kinder sterben.

"So funktioniert das oft", berichtet Ioannidis. Er hat sich im Laufe der Jahre ein ganzes Netz aufgebaut, über das Hilfsleistungen eingestielt und auch abgewickelt werden können. Mit im Boot von "Human Plus" ist im Übrigen Walter Grieger, Geschäftsführer von Terratec, und Beiratsvorsitzender Clemens Prokop, Leichathletik-Verbandschef und renommierter Anti-Doping-Kämpfer.

Viele der Güter, die verschickt werden, sind Sachspenden. Für ein internationales Kinderheim in Athen, drei Heime in Thessaloniki, ein Aids-Projekt in Namibia. "Wir versuchen, die Wünsche zu erfüllen, die an uns herangetragen werden", erklärt Ioannidis. Das geschieht häufig mit Kooperationspartnern. Auch in Gegenden, in die sonst kaum Hilfe gelangt.

So unterstützt "Human Plus" beispielsweise ein Projekt in Palästina. Der Hilferuf war vom Jerusalemer Patriarchen der orthodoxen Kirche gekommen. "Wir haben daraufhin 1,5 Tonnen Hilfsgüter dorthin schicken können. Vielleicht können wir ein wenig dazu beitragen, die Situation zu entspannen."

Aktuell gibt’s aus dem Gaza-Streifen die Anfrage nach einem Schulbus - man arbeitet bereits daran. Wichtig für Ioannidis und seine Mitstreiter ist im übrigen nicht wo sie Hilfe leisten, sondern dass diese dauerhaft wirkt. "Hilfe zur Selbsthilfe. Es muss nachhaltig sein", sagt der Nettetaler mit der doppelten Staatsbürgerschaft, deutsch und griechisch. Wenn ein Hilferuf aus Deutschland komme, gehe er diesem genauso konsequent nach. Und auch erfolgreich.

Hilfsverein Den Anstoß zur Gründung eines Vereins gab das Erdbeben 1999 in der Türkei. In kurzer Zeit gingen 40 Tonnen Hilfsgüter dorthin.

Andere Projekte Dann konzentrierte sich Ioannidis auf Projekte in Griechenland. 2003 gründete er SDO-Deutschland, Ableger eines griechischen Werks. Material ging in alle Welt.

Human plus Weil die Zusammenarbeit mit SDO nicht funktionierte, gründete Ioannidis Human plus. Die Art der Hilfe ist nicht festgelegt. "Wir versuchen, alles aufzutreiben, was an uns herangetragen wird." Das reicht von Verbandsmaterial bis zu Hilfen für Aidswaisen in Afrika. Oft sind es Kontakte, die der Verein zu Firmen oder Geldgebern herstellen kann.

Finanzierung Der Verein finanziert sich über Dienstleistungen, die Mitglieder oder Spender zur Verfügung stellen.

Kontrollen Wie die Mittel eingesetzt werden, davon überzeugt sich Ioannidis vor Ort.

Spenden Wie man spenden oder sich auch anderweitig nützlich machen kann: 02153/1397262.