Nettetal/Sydney: Einmal ganz nah bei Benetto

Weltjugendtag: Für die WZ berichten Jugendliche aus Nettetal von ihren eindrucksvollen Erlebnissen beim Großereignis in Sydney.

Nettetal/Sydney. Mit einem großen Anschlussgottesdienst Papst Benedikts vor 350 000 Gläubigen ist am Sonntag der Weltjugendtag in Sydney zu Ende gegangen. Mehr als eine Woche lang hatten Jugendliche aus der ganzen Welt die australische Stadt in eine große Party des Glaubens verwandelt. Mittendrin war auch eine Gruppe aus Nettetal.

Nachdem die jungen Gläubigen vom Niederrhein zuerst in Melbourne Station gemacht hatten, ging es mit dem Bus ins Zentrum des Geschehens: Die Fahrt von Melbourne aus ging mit dem Bus mitten in der Nacht- einer wirklich kalten Nacht.

"Wir mussten alle zwei Stunden eine Pause von 45 Minuten machen und durften nicht im Bus sitzen bleiben. An Schlaf war natürlich nicht zu denken", so die Nettetaler Gruppe. Die Busse werden normalerweise für den Schulbetrieb eingsetzt. Deswegen gab es kein Gepäckfach. Die Koffer wurden separat verladen und so kam es, dass bei der Ankunft morgens um sieben in Sydney einiges vermisst wurde.

Doch insgesamt verbessert sich die Stimmung bei den Nettetalern deutlich: Es war angenehm warm und endlich konnte man mal die Winterkleidung ausziehen. "Wir wohnen in einer Jungenschule in Fairfield in Klassenräumen mit etwa 20 Personen. Zu den 600 Kölnern, denen wir uns ja angeschlossen haben, stieß noch eine Gruppe von 200 Jugendlichen aus dem Bistum Münster", so die Nettetaler.

Die Skyline, der Hafen und die die Harbour Bridge machten die Niederrheiner erst mal sprachlos. Zum Programm gehörte auch ein Besuch in der Oper, wo einige tatsächlich Karten für eine Aufführung eines Jugendorchesters bekamen.

In der Woche vor dem eigentlichen Weltjugendtag wurden Katechesen besucht, die von deutschen Bischöfen gehalten wurden. "Das eigentlich Faszinierende allerdings sind die vielen tausend Begegnungen, die man hat und die vielen Gespräche, die sich daraus ergeben." Das war so interessant, dass der Lobbericher Gemeindereferent Walter Schierkes einmal vier Stationen zu weit mit dem Zug fuhr...

Zur Eröffnungsfeier und zur Papst-Ankunft waren die Nettetaler in der Hafenanlage Barandaroo. Am Samstag wanderte die Gruppe von der Harbour Bridge quer durch Sydney zum Randwick Racecourse, einer Trabrennbahn, um dort mit dem Papst die Vigil zu feiern und anschließend bei kühlen Temperaturen im Freien zu übernachten. Höhepunkt für die Gruppe war der gestrige Abschlussgottesdienst.

Bevor es am Donnerstag zurückgeht, wollen die Jugendlichen noch ein wenig vom fünften Kontinent erleben: Nach dem Ende des Weltjugendtags geht es in die Blue Mountains.

Das Großereignis war für die Gruppe aus Nettetal ein bleibendes Erlebnis: "Wir werden mit vielen neuen Freunden, neuen Ideen und Eindrücken sowie mit vielen bewegenden Erinnerungen nach Hause kommen. Für die vielen Souvenirs müssen wir leider unsere Handtücher oder manchen dicken Pullover hier lassen. Doch den kann man neu kaufen, aber nicht die Erinnerungsstücke und Andenken", so Maria Schierkes.