Sternwallfahrt zur Kapelle Pilgerwege führen von Kempen und Tönisvorst nach St. Peter

Kempen · Mit einem Pilgertag der Gemeinschaft der Gemeinden Kempen-Tönisvorst wurden neue Pilgerwege eingeweiht.

 An der Kapelle St. Peter in Kempen feierten die Pilger einen Gottesdienst unter freiem Himmel.

An der Kapelle St. Peter in Kempen feierten die Pilger einen Gottesdienst unter freiem Himmel.

Foto: Germes Dohmen/germes dohmen

(lus) Fast 80 Bürger aus Kempen und Tönisvorst machten sich am Samstag zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf zu einer Sternwallfahrt nach St. Peter. Dort trafen sie gegen 12 Uhr ein und feierten zusammen einen Open-Air-Gottesdienst. Mit diesem ersten Pilgertag der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Kempen-Tönisvorst wurden zwei neue Pilgerwege eingeweiht, die als Rundweg um Kempen und um Tönisvorst von und nach St. Peter führen.

Anlass für diesen Pilgertag war das Erscheinen eines Pilgerheftes, das die beiden Routen an bekannten und weniger bekannten sakralen Kunst- oder Bauwerken vorbei vorgibt. Neben schönen Fotos der niederrheinischen Landschaft und der Bauwerke und Wegekreuze geben Texte und Impulse Anstöße zum Nachdenken.

Idee und Konzept des 48 Seiten starken Pilgerheftes stammen von der Kempenerin Ina Germes-Dohmen, die zusammen mit Lothar Grünebaum, ebenfalls aus Kempen, die Texte verfasste und zusammenstellte. Dabei fällt auf, dass das Heft zwar auch alte Gebetsformen wie den Rosenkranz vorstellt, aber überwiegend eine moderne, zeitgemäße Sprache benutzt und die Inhalte oft eher unerwartet sind. Zudem gibt es kurze Infotexte zu den Bauwerken.

„Ich wollte Einzelwanderern, Familien oder Kleingruppen etwas an die Hand geben, das ihnen das Losmarschieren ohne große Vorbereitung erleichtert, einen Weg vorschlägt und den Gedanken eine Richtung geben kann. Keiner soll sich fragen müssen: Was soll ich denn auf so einer Strecke beten?

Und Eltern sollen die Hintergrundinfos bekommen, um ihren Kindern die Fragen zum Alter eines Wegekreuzes beantworten zu können,“ so Germes-Dohmen. Neben kleinen Karten mit der Wegeführung werden auch Links angeboten, um die Touren auf der Wander-App Komoot abzurufen, sowohl als Wander- als auch als Fahrradstrecke.

Die Pilger, die am Samstag von Norden, Westen und Süden an St. Peter eintrafen, hatten das Pilgerheft schon im Gepäck und es an verschiedenen Stationen betend und singend ausprobiert. Von dieser Form des Gemeinsam-Unterwegs-Seins waren alle begeistert, ein Gemeinschaftsgefühl der Gemeinden war greifbar.

Rita Dalitz aus St. Hubert, die den Wortgottesdienst leitete, sprach vom guten Stern, der alle nach St. Peter geführt habe. Wahrscheinlich wird dies nicht das letzte Mal gewesen sein, dass sich Menschen aus der Umgebung nach St. Peter, der alten Keimzelle des Christentums im Kempener Land, aufmachen.

Schon am Samstag fragte mancher nach einem Wiederholungstermin. Maria Birmes und Barbara Kraus vom Förderverein, die den Platz vor der Kapelle für Gottesdienst und Picknick herrichteten, wird es recht sein, wenn St. Peter so belebt wird.

Gemeindereferent Andreas Bodenbenner hofft aber auch, dass sich nun vielleicht Gruppen wie beispielsweise Familienkreise gemeinsam auf den Weg machen. Die großen Rundtouren von 20 und 17 Kilometern ließen sich auch in Teilstrecken aufteilen. Wer die Kapelle besichtigen will: Die Kapelle St. Peter ist von Mai bis September am ersten Sonntag im Monat von 13 bis 17 Uhr zur Besichtigung und Gebet geöffnet. Am Tag des offenen Denkmals am 10. September ist die Kapelle zusätzlich nachmittags geöffnet, um 14 Uhr findet eine Führung statt.

Das Pilgerheft liegt in allen sechs Kirchen der GdG Kempen-Tönisvorst kostenfrei zum Mitnehmen aus und ist auch in den Pfarrbüros erhältlich.

(lus)