Niers-Express: Hilfe durch geliehene Wagen?
Die SPD hat sich bei einer Versammlung mit dem Ärger rund um die Regionalbahn befasst.
Kempen. Überfüllte Waggons, technische Störungen und Verspätungen: Der Niers-Express, der täglich zwischen Kleve und Düsseldorf fährt, hat in den vergangenen Wochen für reichlich Ärger gesorgt. Eine Situation, der sich der Bürgertreff der Kempener SPD angenommen hat.
Zum Thema „Gute Fahrt in vollen Zügen?“ kamen 25 Bürger in die Gaststätte „Zur Altstadt“. Darunter die Bundestagskandidaten Udo Schiefner (SPD) und Renè Heesen (Grüne) sowie Detlef Neuß (Pro-Bahn) und Roland Stahl vom Verkehrsclub Deutschland.
Der Unmut der Bürger war spürbar: Die Situation für Pendler sei prekär, Beschwerden seien unzureichend oder gar nicht beantwortet worden. „Wer ist denn nun verantwortlich?“, fragte Siegfried Paul (57). Die Pendler forderten vor allem Transparenz. Sie wollen keine gegenseitigen Schuldzuweisungen von Nordwestbahn (NWB) und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR).
13 Wagen seien derzeit im Einsatz, berichtete ein Bürger. Nicht nur in seinen Augen zu wenige für die Anzahl der Fahrgäste. Der Vertrag mit der NWB läuft noch bis 2025 (die WZ berichtete exklusiv). „Nachbesserungen an diesem Vertrag sind möglich“, versicherte Neuß.
„Ein Problem ist aber, dass das mit Diesel betriebene Zugmodell Lint 41, welches die teils nicht elektrifizierte Strecke im Moment abfährt, den aktuellen Bestimmungen zufolge zwar noch fahren, aber nicht mehr gebaut werden darf. Es können aber nicht einfach beliebige Wagen aneinander gekoppelt werden.“
Daher sein Vorschlag: Auf altes Wagenmaterial zurückgreifen, dieses könne auch geliehen werden. Voraussetzung ist allerdings eine Zustimmung des VRR.
Die Politiker versicherten, dass sie bei VRR und der Verkehrsgesellschaft des Kreises Druck machen wollen. Die SPD hat bei Bürgermeister Volker Rübo einen Antrag gestellt: Er soll sich für eine Verbesserung der Situation einsetzen und eine Bürgerversammlung einberufen. tre