Pfarrheim an der Lobbericher Straße: „Signal für Erhalt des Hauses“

50 Helfer renovierten das Haus an der Lobbericher Straße. 40 Gruppen nutzen es regelmäßig. Sie wehren sich gegen den Verkauf der Immobilie.

Grefrath. Im katholischen Pfarrheim an der Lobbericher Straße ging es handwerklich zur Sache. Es wurde abgeschliffen, gestrichen und geputzt. Knapp 50 Kinder, Jugendliche und Erwachsene waren zwei Tage im Einsatz, um das mehr als 40 Jahre alte Haus in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

Und sie hatten sich Einiges vorgenommen: In sechs Räumen in Keller und Erdgeschoss sowie im Flur alle Wände streichen, Fenster und Böden reinigen, in einem Gruppenraum einen Teppichboden verlegen, einige Möbelstücke anstreichen.

„Die Heizkörper zu reinigen, war das schlimmste“, sagte die 16-jährige Christina am Ende des arbeitsreichen Tages. Die fleißigen Mitglieder von Kolpingsfamilie, Messdienern, Antonius-Schützen, Kinder- und Jugendchören sowie viele Eltern wurden vom Kirchenchor mit Kuchen und Würstchen versorgt.

„Hier finden unsere Gruppenstunden statt. Daher muss es hier vernünftig aussehen“, sagt Christian Kappenhagen, Mitglied der vor einigen Monaten gegründeten „Interessengemeinschaft Pfarrheim“.

Neben der tatkräftigen gab es auch finanzielle Unterstützung. Die Renovierung wurde vollständig aus Spenden finanziert. So hat die Königsgarde der St. Antonius-Schützen 1000 Euro (Erlös aus dem Quattrolon), die Kolpingsfamilie 640 Euro (Erlös aus Herbstfest und Jubiläumsfeier) und die Kinder-Ferienspiele 350 Euro gespendet.

Doch die Aktion ist weit mehr als ein dringend notwendiges Großreinemachen. Es soll ein deutliches Lebenszeichen sein: Hier passiert noch was — und die Pfarrjugend braucht das Haus dringend. „Viele in der Gemeinde gehen davon aus, dass das Haus verkauft wird. Aber die Pfarre hat uns signalisiert, dass es weitergeht“, sagt Christian Kappenhagen. Pfarrer Johannes Quadflieg ließ die WZ wissen, dass es in absehbarer Zeit keine Veränderungen in Sachen Jugendheim gebe — trotz der Vorgaben von „Kim“ (siehe Kasten).

Im Namen des Kirchenvorstandes bedankten sich Helmut Thoenes und Thomas Türk bei der „Interessengemeinschaft Jugendheim“ und bei allen aktiven Helfern des Renovierungswochenendes: „Hier wurde ein deutliches Signal für den Erhalt dieses Hauses gesetzt. Das Signal ist angekommen!“

Rund 40 Gruppen, von Messdiener, Kolping, Pfadfinder und Chören über Firm- und Kommuniongruppen bis hin zu Theater- und Sport-Gruppen nutzen das Jugendheim regelmäßig. Für sie gibt es bisher keine Alternative.

Die Renovierungsaktion hat nicht zuletzt auch einen gemeinschaftsstiftenden Charakter. Kleine wie große Helfer hatten viel Spaß bei der Arbeit und freuten sich über das gelungene Ergebnis. „So macht man sich ein Haus zu eigen“, sagt Christian Kappenhagen.

Die zweitägige Aktion bedeutet noch nicht das Ende. Noch sehen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen Potenzial für weitere Arbeiten in ihrem Jugendheim. So wären neue Backöfen in der Küche notwendig. Und auch die Sanitäranlagen müssten saniert werden.