Rosenmontag in Kempen: Kleine Jecken gut aufgehoben

Auch ohne Zug gab es am Rosenmontag für die Kinder flotte Unterhaltung: in Köhlerhalle, Kolpinghaus und im aqua-sol.

Kempen. Es gibt Jecke, die springen Rosenmontag im Pyjama ins Wasser. So gestern im Bad aqua-sol, das mit Pyjama-Party und Spielnachmittag für Kinder ins 26 Grad warme Nass lockte. "Direkt um 10 Uhr sprangen ein paar Jugendliche im Pyjama ins Becken", erzählte Sarah Giskes, aufsichtsführende Bademeisterin.

Ihre Kollegin Marion Steeger ging - nein, sie watschelte - mit gutem Beispiel voran: total jeck präsentierte sie sich Kollegen und Gästen als Watschelente mit blauen Flossen, Schwimmflügelchen und ausgeklapptem Regenschirm.

Unter Luftballons, Girlanden und Plastikclowns versuchten sich die zumeist jungen Badbesucher vor allem an der aufgeblasenen rotweißen "Krake", die es vom Wasser aus zu erklimmen galt. "Die beschäftigen sich schon alleine", so Sarah Giskes, die für den Notfall Wasserspiele bereithielt.

Wenige 100 Meter Luftlinie weiter lud der Kempener Karnevalsverein (KKV) zur "Kinder-Kostüm-Fete" in die Köhlerhalle. Über 1600 Besucher jeden Alters tummelten sich hier unterm rotblauen Luftballonhimmel und hatten eine gute Zeit.

So auch Scheich Frank, der zwar über tiefe Ölpreise seufzte, dafür aber mit Prinz Christof, anderen Freunden und natürlich mit den lieben Kleinen vor Ort war. "Ich übernehme jetzt das Kommando", kündigte Kapitänin Birgit an und führte die Polonäse an.

Kempens größte närrische Sause für kleine Leute bot zahlreiche Möglichkeiten sich auszutoben: Auf der Hüpfburg, beim Torwandschießen, beim Bullenreiten. Dieser "Bulle" war ein schwarzer wilder Stier und sah furchteinflößend aus. Trotzdem trauten sich auch die kleinsten Cowboys drauf.

"Man kennt sich und hat hier gemeinsam Spaß. Außerdem ist die Hallenfete eine prima Alternative bei dem miesen Wetter", bringt es eine Clownmutter auf den Punkt. Und das Erfolgsrezept des KKV geht klar auf: Die Eltern haben Zeit für sich, die Kinder sind beschäftigt. Und doch feiern dabei alle gemeinsam. Selbst KKV-Präsident Heinz Börsch macht sich an diesem Tag gerne zum Unterhaltungs-Clown "Heinzo", führt durchs Programm, macht Späßchen, führt die Polonäse an.

Doch die Party muss nicht unbedingt solch große Dimensionen haben, damit die Stimmung stimmt. Das bewies einmal mehr die Karnevalsgesellschaft Weiß & Blau Kamperlings. Seit über 25 Jahren veranstaltet sie ihr Kinder-Rosenmontagstreiben im Saal des Kolpinghauses und begeisterte in diesem Jahr 250 Kinder.

"Sackhüpfen und Eierlaufen sind besonders beliebt", weiß KG-Präsident Günter Vida. Aber auch das Nudelketten-Bastelstudio sowie der Hindernislauf waren heiß begehrt. "Das ist schön hier", meinte Prinzessin Debora (5), die gerade für formidable Leistungen beim Büchsenwurf mit einer Prinzenrolle beschenkt wurde.

"Für die Kinder machen wir das gerne", kommentierte KG-Mitglied Tobias Haak das Geschehen. Auch seine beiden Töchter Laura (7, Indianerin) und Sarah (9, Clownin) sausten mit durch den Saal.

Übrigens lockte auf beiden Kinderkarnevalsfesten eine tolle Tombola. Bei Weiß & Blau entschied das Los, der KKV prämierte die schönsten Kostüme. Doch ganz egal, wo gefeiert wurde - eines war klar: in Kempen waren große und kleine Jecken gut aufgehoben.