Steht das GKK vor dem Aus?

Der Vorstand wurde nicht entlastet, die Kasse ist fast leer — deshalb wird es eine neue Versammlung geben.

Grefrath. Bei der Mitgliederversammlung des Grefrather Karnevals-Komitees(GKK) kam es zum Eklat: Der Vorstand erhielt nicht genügend Stimmen für eine Entlastung. Von gut 20 Anwesenden stimmten acht mit Nein, fünf mit Ja. Der Rest enthielt sich. Der Vorsitzende Dirk Eckers unterbrach die Sitzung und kündigte eine außerordentliche Mitgliederversammlung an: „Wir müssen erst mal die Satzung studieren.“ Eventuell komme eine Stilllegung des Vereins in Frage.

In seinem Bericht über 2012 hatte Eckers nicht viel Gutes zu berichten. Zwar lobte er die Qualität vieler Veranstaltungen, aber die Teilnehmerzahlen, sei es beim Start in die Jubiläumssession, bei der Herren- und Kindersitzung oder beim Zug, seien meist nur gering gewesen. Das Konzept für die Halloween-Party müsse überarbeitet werden.

Auch der Bericht des externen Kassenprüfers, den Eckers verlas, stellte die Mitglieder nicht zufrieden. Wie schon im vergangenen Jahr mahnte dieser an, dass die Belege und Quittungen vollständig und leserlich zu sein hätten. Gravierende Beanstandungen in der Kassenführung stellte er aber nicht fest. Der Kassenprüfer empfahl die Entlastung. „Auf die Quittung gehört ein Name“, empörte sich ein GKK-Mitglied. „Man muss doch wissen, wo das Geld hingeht“, sagte eine andere Anwesende. Geschäftsführerin und Kassiererin Kathy Eckers erklärte auf Nachfrage, dass es um eine Quittung gehe, auf der die Adresse fehle. Im Jahr 2011 seien bei der Prüfung drei Quittungen beanstandet worden.

Auch wenn er, so betonte es der Kassenprüfer in seinem Bericht, keine wirtschaftliche Einschätzung abgeben müsse, so merkte er doch an, dass der Verein zu hohe Ausgaben bei zu wenig Einnahmen habe.

Das sahen einige Mitglieder genauso. 2012 stehen mehr als 5000 Euro Ausgaben geringeren Einnahmen entgegen. Nach Abschluss der Session 2013 hat der Verein nun nur noch etwas mehr als 500 Euro auf dem Konto — auch dank Einnahmen durch den Verkauf eines Wagens. Das ging aus dem Bericht von Kathy Eckers hervor. Ob denn wenigstens alle Rechnungen bezahlt seien, wollten Mitglieder wissen. Alles sei bezahlt, versicherte Dirk Eckers.

Auf Nachfrage aus dem Verein nannte Kathy Eckers einige Zahlen zu konkreten Veranstaltungen. So hatte man zum Beispiel bei der Herrensitzung ein Minus zu verzeichnen. Auch die Feier zum Garde-Jubiläum und die Jubiläumsorden schlugen ordentlich zu Buche. Selbst bei der Halloween-Party bleibt dem Verein nicht mehr viel übrig. „Wie kann man permanent Veranstaltungen aufziehen, bei denen man draufzahlen muss. Das ist verantwortungslos“, ärgerte sich ein Anwedender.

„Wir haben noch versucht, die Kosten für 2012 so gering wie möglich zu halten“, verteidigte sich Dirk Eckers. Und nahm auch seine Vorstandskollegen in die Pflicht. Nachdem er angekündigt habe, wegen beruflicher Belastung zurückzutreten, habe man ihm Hilfe zugesagt. Als er dann zu spät erfahren habe, dass das Budget für die Programmpunkte überzogen wurde, habe er noch versucht zu handeln. Und auch die übrigen Vereinsmitglieder nahm er in die Verantwortung: „Diese Veranstaltungen sind von allen abgenickt worden.“

Angesichts der Zahlen machte sich Ratlosigkeit breit. Wie solle man noch Veranstaltungen planen ohne eigenes Kapital zur Sicherheit?

Dirk Eckers versuchte, positiv in die Zukunft zu blicken. Man habe bereits Kontakte zu möglichen Geldgebern aufgenommen: „Es gibt Sponsoren, die bestimmte Programmpunkte finanzieren wollen.“ Auch sei ein Wirt bereit, das finanzielle Risiko mit dem Verein zu teilen. Darum solle sich aber der neue Vorstand kümmern. Eckers will den Vorsitz abgeben. Aber bei den Mitgliedern machte schon die Idee Auflösung die Runde. „Das wäre die schlechteste Lösung“, befand Sitzungspräsident Heinz-Josef Nilges. Eine bessere hatte an diesem Abend aber keiner parat. Nun kommt es auf die nächste Sitzung an.