St.Hubert: Jubiläum - Löschwasser aus dem Kendel

Die Feuerwehr St. Hubert wird 125 Jahre alt. Ein Anlass zu feiern und auf eine bewegte Geschichte zurückzublicken.

St.Hubert. Seit 125 Jahren sind sie vor Ort, wenn es am Kendel brennt: Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr feiern von Freitag, 31. August, bis Dienstag, 4. September, Jubiläum.

Bei der Gründungsversammlung am 31. Oktober 1882 erklärten sich 28 Männer bereit, dem neuen Löschzug beizutreten und entsprechend dem in den Gründungsdokumenten festgehaltenen Grundsatz zu handeln: "Wer von Not und eigenem Leid verschont ist, hat sich berufen zu fühlen, das Leid und die Not der anderen zu lindern." Erster Feuerwehr-Chef wurde Joseph Reins.

Heute sind es 59 Blauröcke, davon 39 aktive, die bei der St. Huberter Feuerwehr auf eine bewegte Geschichte zurückblicken können. In den letzten 125 Jahren hat sich nicht nur in der Mitgliederzahl einiges verändert.

Zu Beginn der Löschtätigkeit wurde die Feuerwehr durch ein Brandhorn alarmiert; vor Ort musste das Wasser aus Brunnen oder aus dem Kendel geschöpft und per Eimerkette zum Feuer befördert werden. Hierbei war auch die tatkräftige Hilfe der Bevölkerung gefragt.

Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums gab es dann die erste, damals hochmoderne handbetriebene Spritze. Gefeiert wurde im Jahr 1907 allerdings nicht - die Lustbarkeitssteuer war zu hoch.

Die Feier zum 50-Jährigen fiel ebenfalls aus. Zuvor hatte der Erste Weltkrieg der Feuerwehr zugesetzt, Kameraden wurden eingezogen, Übungen konnten nicht stattfinden. Von 1936 bis 1946 verloren die St. Huberter Wehrleute ihre Selbstständigkeit und gehörten zur "Amtswehr Kempen".

Bereits kurz nach dem zweiten Weltkrieg wurde die erste Motorspritze angeschafft, die jedoch schon 1956 ersetzt werden musste. In diesem Jahr gab es auch das erste Feuerwehrauto, rechtzeitig zum 75-jährigen Jubiläum, das 1957 drei Tage lang gefeiert wurde. 1959 wurde das nächste Auto angeschafft, ein Opel "Blitz", der 22 Jahre im Dienst war.

In den 60ern wurde die Jugendfeuerwehr gegründet und die Zusammenarbeit mit dem Voescher Löschzug intensiviert. Seit 1970 gibt es nur noch die Gesamtwehr Kempen, in der die St. Huberter Wehr einen Löschzug stellt. Die Jahre nach dem 100-Jährigen 1982 wurden die aktivsten in der Geschichte des Löschzugs: Bälle, Umzüge und Leistungsnachweise wurden absolviert und auch mehrere Großbrände gelöscht. 1993 etwa waren die Kameraden bei Schönmackers im Einsatz, als die Recycling-Anlage bis auf die Grundmauern niederbrannte. Für ihren Einsatz beim Maas-Hochwasser 1995 wurde die Feuerwehr mit der Europa-Medaille ausgezeichnet.

Doch der Löschzug hat auch weniger spektakuläre Aufgaben: Neben Bränden, Unfällen und Wasserschäden helfen die Feuerwehrleute auch, wenn eine Ölspur oder ein Wespennest entfernt werden muss. Vorrangig sind sie im 8400 Einwohner zählenden Kendeldorf im Einsatz, wenn Not am Mann ist, aber auch in Kempen und der weiteren Umgebung.

Festzelt Neben Edeka auf der Stendener Straße steht von Donnerstag, 30. August, bis Dienstag, 4. September, ein Festzelt, wo die meisten Veranstaltungen stattfinden.

Freitag 19.30 Uhr Kränzerball mit der Grevenbroicher Liveband Fishbowl (Eintritt frei).

Samstag 17 Uhr Kranzniederlegung auf dem Friedhof, 18 Uhr Messe, 19.30 Uhr Feststunde im Festzelt (fünf Euro Eintritt), 21 Uhr Party mit der Live-Band Albatross aus Bremen.

Sonntag 11 Uhr Frühschoppen, 11.30 Uhr Prämierung des Malwettbewerbs der St. Huberter Kindergärten und Schulen, 14 Uhr Festumzug durch den Ort, 16 Uhr Schau-Übungen mit anschließendem Ausklang im Festzelt.

Dienstag Dorfabend mit Programm. Es spielt die Band "Patchwork", Eintritt: fünf Euro.