Streit um Bauvorhaben
Kurfürstenstraße und Sitterzhof erregen die Gemüter: Heiß wurden die Pläne im Ausschuss diskutiert. Der Andrang war groß.
Kempen. Es wurde eine Mammut-Sitzung: Vier Stunden lang tagte der Planungs- und Umweltausschuss. Besonders erregt waren die Anwohner zweier Straßen: Während die Kurfürstenstraße saniert werden soll, ist am Sitterzhof in St. Hubert die Errichtung von Einfamilienhäusern geplant, um eine Baulücke zu schließen.
Kurt Romba vom Sitterzhof ärgerte sich darüber, dass die Bedenken der Anwohner nicht von der Stadt im Bebauungsplan berücksichtigt worden seien. Die Anlieger befürchten eine Gefährdung ihrer Kinder. Diese resultiere aus dem höheren Verkehrsaufkommen, das die zusätzliche Bebauung mit sich brächte. Er bemängelte auch, dass kein Ortstermin stattgefunden hätte.
Auf den Vortrag Rombas reagierte Heinz-Peter Cox vom Bauamt. Dieser entgegnete, dass es schon vor Jahren angedacht war, dieses Areal in ein Baugebiet umzuwandeln.
Auf die Bedenken der Anwohner habe man sehr wohl reagiert, so Cox. So sollen statt der geplanten drei Häuser nur zwei errichtet werden. Die Stichstraße werde so schmal gestaltet, dass nicht mal ein Müllwagen durchkäme.
Bürgermeister Karl Hensel ergänzte, dass die Planung juristisch einwandfrei sei und für einen Ortstermin keine Notwendigkeit bestanden hätte. Den Vorschlag der Anwohner, eine Bebauung in zweiter Reihe zuzulassen, lehnte er ab: Das sei in Kempen nicht erwünscht. Schließlich wurde der Plan unter Enthaltung der Grünen und Gegenstimmen von SPD und FDP mit den Stimmen der CDU durchgebracht.
Marianne Rennen von der Kurfürstenstraße beklagte, dass für den Bürger wichtige Dinge beim Bauvorhaben einfach unter den Tisch gekehrt würden. Hensel verwies auf die Bürgeranhörung, in der alle Bedenken der Anwohner diskutiert wurden. Keineswegs würde man etwas unter den Tisch kehren. Einen Antrag Michael Rumphorsts (Grüne) auf eine erneute Bürgeranhörung lehnte der Ausschuss ab.
Müll Beschlossen wurde die Ansetzung einer Sondersitzung im Oktober. Darin wird es um die Harmonisierung der Mülleinsammlung im Kreis Viersen gehen
Kies Im Gewerbegebiet Königshütte soll keine weitere Auskiesungsfläche gestattet werden. Man hofft, dass sich das Kieswerk mit Auslaufen der aktuellen Genehmigungen verlagern wird.
Bahn Bürgermeister Hensel berichtete zum Thema "Eiserner Rhein". Erste Wahl ist eine Variante entlang der A 52, die Kempen nicht berührt.
Sturm Im städtischen Bericht zu den Schäden des Kyrill-Sturms wurden keine Baumschäden an der Dr.-Bast-Straße erwähnt. Dies bemängelten Anwohner. Grünflächenamtsleiter Dieter Adams konnte dort jedoch keine Schäden feststellen.