Kempen Kempener fördern Bildung in Kamerun
Kempen. · Der Kempener Verein „Haus der Sonne“ um Christian Eloundou sorgt in Zentralafrika für Bildung und warme Mahlzeiten.
Inzwischen haben um die 50 Mitglieder, Firmen und Freunde des Kempener Vereins „Haus der Sonne“ eine Jahrespatenschaft (270 Euro) für eine oder mehrere Kinder übernommen. „Diese Nachricht ist sehr gut für Mbouda“, sagt Christian Eloundou. Der Verein kümmert sich um Kinder in der Stadt in Kamerun. Eloundu, der seit 17 Jahren in Kempen lebt, ist die treibende Kraft. Alle Spenden an den Verein, das betont er, sind für für die Förderung der Bildung in seinem Heimatland bestimmt.
„Bildung ist ein wichtiger Baustein für die Zukunft. Das ist eine Chance, die viele Kinder in Kamerun bisher nicht gehabt haben“, sagte Eloundou, als er bei der Verteilung der Spendengelder des „Sozialen Tags“ der Kempener Gesamtschule 2800 Euro für seinen Verein erhielt. Eloundou weiß, wovon er er redet, hat er doch als Straßenkind in Kamerun gelebt, bevor ihm schließlich die Flucht nach Deutschland gelang.
Fast alle 50 Kinder haben inzwischen einen Paten gefunden
Von den 50 Kindern und Jugendlichen, die derzeit in Mbouda täglich eine warme, selbst gekochte Mahlzeit bekommen, haben inzwischen fast alle einen Paten – dank der Hilfe aus Kempen. Auch in Kamerun hat das neue Schuljahr längst begonnen, und zwar mit neuen Büchern. Nicht nur Alan und Angela halten voller Freude und Dankbarkeit Schulbücher wie „Le nouveuax Champions“ („Die neuen Champions“) in die Kamera.
Möglich machte den Kauf neuer Schulbücher und anderer notwendigen Dinge (Stifte, Hefte, Blöcke) der Verein und damit dessen engagierte Mitglieder. Zuvor hatte der Vorstand um Eloundou beschlossen, dass das Schulgeld pro Halbjahr für 50 junge Kameruner von 25 auf 50 Euro angehoben wird. Für einen Teil der Kinder und Jugendlichen wurde weitere 18 Euro Büchergeld bereit gestellt. Für andere gab es einen Zuschuss. So trägt der Verein zu regelmäßiger Teilhabe an schulischer Bildung teil. Viele Kinder und ihre Familien sind nämlich arm, sehr arm sogar.
„Eigentlich ist es paradox, dass in einem Land, in dem so viele Menschen hungern, Schulgeld und Schuluniform gefordert werden“, sagt Eloundou kritisch. Aber man könne das System halt nicht ändern. Opfer dieses Systems seien nicht selten Kinder und Jugendliche, die von der Schule fliegen, weil das Geld fehlt. So beobachten Eloundou und das Helferteam vor Ort, dass vermehrt junge Menschen zum „Sonnenhaus“ kommen, die aus wirtschaftlichen Gründen teilweise längere Zeit nicht zur Schule gehen konnten. Im „Haus der Sonne“, wie es offiziell heißt, bekommen sie neben festen Mahlzeiten auch regelmäßig Unterricht und Hausaufgabenhilfe und verbessern so ihre Kenntnisse ganz enorm. hd