Kempen Viel mehr als Blues und trockene Sprüche

Die Kempener Band Daydream verleiht Blues- und Rockklassikern eine eigene Note. Bald gibt sie ein Konzert im Irish Pub.

Foto: Andreas Willems

Kempen. „What A Day For A Daydream“ — unter anderem mit diesem Song fing bei der Band Daydream alles an. „Es war ungefähr, als wir uns zu ersten Sessions getroffen haben“, erinnert sich Sänger und Gitarrist Ralf Deeken. Und damals gehört der Klassiker der Band Lovin’ Spoonfull zu den ersten Stücken, die die Kempener „drauf hatten“. So leite sich der Name ab. „Was Besonderes verbirgt sich also nicht dahinter“, sagt Deeken und lacht.

Gelacht wird ohnehin viel, wenn man im Proberaum der sieben Bluesmusiker zu Besuch ist. Zwischen den Akkorden werfen sich die Musiker die Bälle zu — ein trockener Spruch folgt auf den nächsten. Vorneweg ist dabei Bassist Peter Beecker. „Einer muss et ja machen“, sagt er im niederrheinischen Akzent.

Ihre Musik nehmen die sechs Kempener und ein Tönisvorster (Klaus Nelsen) aber durchaus ernst. Während des kurzen Privatkonzerts für den Lokalreporter herrscht höchste Konzentration. Die Daydream-Version des Santana-Klassikers „Black Magic Woman“ geht ins Ohr — und auch längere Zeit nicht wieder raus.

Das Repertoire der Band reicht aber weit über den Blues hinaus, was der Namenszusatz „Blues & More“ verdeutlicht. Begonnen haben die Kempener mit Klassikern von Eric Clapton oder J.J. Cale, aber auch mit Bluesversionen von Beatles-Songs. Über Jahre gesellten sich Lieder von Creedense Clearwater Revival oder Joe Cocker hinzu. „Im Blues liegen die Wurzeln für die gesamte Rockmusik“, sagt Klaus Nelsen. Derweil hängen im Proberaum hinter ihm Poster von den Rolling Stones und Deep Purple.

Neben der Vielseitigkeit im Repertoire legt die Band auch Wert auf eine eigene spezielle Note. „Wir sehen uns nicht als reine Coverband, auch wenn wir keine eigenen Songs spielen“, sagt Ralf Deeken. „Unser Anspruch ist aber schon, dass wir unsere Art zu spielen einfließen lassen.“

Weil den Daydream-Mitgliedern ihr Hobby so viel Spaß macht, nehmen sie in Kauf, dass es zeitraubend ist. Wöchentlich wird geprobt, dazu kommen regelmäßige Auftritte, die verbunden mit Auf- und Abbau eine Menge Zeit fressen.

„Auch wenn wir damit kein Geld verdienen, möchten wir aber schon, dass jemand hört, was wir können“, sagt Schlagzeuger Helmut Körner, der in der Kempener Altstadt das Geschäft „Bild & Kunst Körner“ an der Orsaystraße führt.

Angesprochen auf den Zeitaufwand und die damit verbundene Frage, ob die Frauen und Familien das alles mitmachen, gibt es eine einhellige Antwort: „Klar, die sind doch auch mal froh, wenn wir nicht zu Hause sind.“ Womit wir wieder bei den trockenen Sprüchen wären.

In Kempen kennt man die Band unter anderem von ihren Auftritten beim „Late-Night-Shopping“ auf der Judenstraße und der Eröffnung des Klosterhofes.

In Kürze steht der nächste Termin an: Am Samstag, 4. Juni, tritt Daydream im Irish Pub „The Whistle“ an der St. Huberter Straße 20 auf. Los geht’s um 20.30 Uhr.

Der Eintritt ist frei — ein Hut wird durch die Reihen gehen.

the-whistle-pub.de