Kempen Zeche: Förderverein hat drei Investoren an der Angel
Nach Angaben des Vorsitzenden hat es schon einen Ortstermin gegeben — weitere stehen aus.
Tönisberg. Die Suche nach Investoren für das ehemalige Zechengelände in Tönisberg geht weiter. Peter Kunz vom Förderverein Niederberg IV erklärte auf WZ-Nachfrage, dass er bereits drei interessierte Investoren habe, die sich bei einem Ortstermin Anfang Juni das Areal ansehen werden. Es gehe den Investoren um die Ansiedlung von Gewerbe unter Einbezug des Denkmals, so Kunz.
Die möglichen Geldgeber wollen nach Angaben von Kunz noch nicht öffentlich genannt werden. Eine Begehung mit einem potenziellen Investor habe schon stattgefunden. Der Förderverein arbeitet zusammen mit dem Naturschutzbund (Nabu) an einem Nutzungskonzept. Kunz bedauert, dass man bei dem Ortstermin wohl nicht in die Gebäude hineinkommen werde. Dies werde bislang vom Eigentümer Ruhrkohle AG (RAG) nicht ermöglicht. „Um ein Konzept entwickelt zu können, muss ich die Innenräume kennen“, so Kunz. Auch die Investoren müssten wissen, wo Keller oder Toiletten sind, wo Stromleitungen verlaufen oder ob Fluchtwege vorhanden sind. Ein Plan mit Grundrissen stehe nicht zur Verfügung.
Trotzdem sieht Kunz die Planungen auf einem guten Weg. Es habe sich schon einiges getan. „Alle haben erkannt, dass es möglich ist, dort etwas zu entwickeln“, so Kunz.
Auch im Denkmalausschuss am Montagabend war das Thema Zeche wieder diskutiert worden. Wie berichtet, soll es im September einen Workshop geben, um ein Nutzungskonzept für das Areal zu finden. Teilnehmen sollen unter anderem die RAG als Eigentümer, Verwaltung und Politik, Denkmalexperten und Wirtschaftsförderer, Unternehmer sowie der Nabu und der Förderverein Niederberg IV. Die RAG will zuvor durch Ansprache von Investoren und durch Veröffentlichung im Internet eine „Markterkundung“ durchführen. Erkenntnisse daraus sollen im August vorliegen.
Die Stadt sei in den Prozess eingebunden, betonte der Technische Beigeordnete Stephan Kahl im Denkmalausschuss, so dass durch eine Ansiedlung von Gewerbe auch Chancen für die Nutzung der Denkmäler entstehen könnten. Die RAG will für interessierte Nutzer und Investoren auch Ortsbegehungen ermöglichen. Freie Zugangsmöglichkeiten ohne Begleitung seien aus Sicherheitsgründen nicht möglich, betonte Kahl in der Sitzung am Montag noch einmal.
Die Fraktionen übten erneut deutliche Kritik daran, dass es für Interessenten schwierig ist, einen Termin für eine Besichtigung des Geländes zu erhalten. Die Kempener Politiker wollen sich selbst bei einem Ortstermin ein Bild machen. Auch der Zeitplan sorgt für Kritik. In einem halben Jahr seit dem Gespräch mit der RAG sei nicht viel passiert, so Heinz Wiegers (SPD). Nun blieben nur noch gut drei Monate, um bis zum Workshop ein Konzept auszuarbeiten.