Wie im wilden Westen: Cowboys treiben Rinder über die Weiden

Das Schnauben der Pferde beeindruckt die mächtigen Rinder wenig. Dennoch: Die wendigen Andalusier haben die großen Tiere im Griff.

Kempen. Mit gezielten Manövern treiben Pferde und Cowboys die Herde voran und halten sie zusammen. Der Wilde Westen? Fast: In Wachtendonk hat der Kempener Züchter und Metzgermeister Wilhelm Thören regelmäßig Besuch von Cowboys. Seine französische Edelrasse Blonde d’Aquitaine genießt auf niederrheinischen Wiesen die naturbelassene Mutterkuhhaltung. "Runde 80 Tiere müssen alle sechs Wochen die Weide wechseln, damit sich die Wiese erholen kann", erklärt Thören. Jedes einzelne Tier müsste verladen und zur 200 Meter weiter gelegenen Weide gebracht werden - ein aufwändiger Prozess, der Zeit kostet und vor allem Stress für die Tiere bedeutet. Warum also nicht auf eine Weise, wie es früher üblich war? Das Treiben hoch zu Ross sei eine fabelhafte Lösung. Der Clou: Freizeit-Cowboys, die diese Kunst von der Pike auf erlernt haben, betreiben es als anspruchsvollen Sport. Die Reiter kommen vom gesamten Niederrhein, organisieren sich selber. Erste Kontakte knüpfte Thören in Wachtendonk. "Es ist eine perfekte Ergänzung", erklärt der Züchter. Denn: Händeringend suchten die Cowboys jemanden, der eine Herde zur Verfügung stellt.