Workshop in der Stadtbibliothek Kempen Zentangle-Kunst braucht Konzentration und entspannt

Kempen. · Die Maltechnik stammt aus den USA. Kinder probierten sie jetzt unter Anleitung in der Stadtbibliothek aus.

Die Willicher Künstlerin Anne Fiedler (stehend) zeigte, worum es bei der speziellen Technik geht.

Foto: Wolfgang Kaiser

Hochkonzentrierte Spannung herrschte jetzt in der Schola der Stadtbibliothek. Neun Mädchen und Jungen erlernten hier bei der Willicher Künstlerin Anne Fiedler das Zentangle-Zeichnen. Die Kunst kommt aus den USA. Maria Thomas und Rick Roberts haben aus fünf schlichten Grundelementen eine Zeichenkunst entwickelt, die sowohl Konzentration als auch Entspannung beinhaltet. Aus den Grundelementen Strich, Punkt, Kreis, Halbbogen und S entstehen auf Papierquadraten kunstvolle Bilder.

Fiedler, die auch an Grundschulen und bei der Kreisvolkshochschule diese Kunst lehrt, führte die Kinder mit zunächst ganz einfachen Schritten ein. Ganz am Anfang stand ihr Satz, dass es keine Fehler gebe, sondern dass die Bilder einfach entstehen. Dann fing es ganz leicht an. Vier Punkte an den Ecken, diese zu einem Rahmen verbinden. Dann wurde ein geschwungener Gartenweg gemalt. Aber so ein Weg braucht ja auch einen Belag, also kamen noch Striche dazu, die den Weg begehbar machen könnten. Eine Einrahmung braucht so ein Weg natürlich auch. Also kam das nächste Element dazu. Wie das so ist im Garten, kann es auch einmal kräftig regnen. In Zacken kommen die Regenschauer nieder. Jeder, der einen Garten kennt, weiß, dass die Feuchtigkeit Schnecken anlockt. Also malten die Kinder als nächstes die Schnecken dazu.

Die Kinder malten mit
Bleistift, Fineliner und Filzstift

Dabei kamen ihnen viele Ideen. Fiedler nahm alle auf und zeigte, wie man sie umsetzen kann. Enie, Amelie, Lina, Nina, Christian, Dominik, Marie und Charlotte, alle zwischen acht und 13 Jahren alt, waren ganz angetan, was da auf ihrem kleinen Papierquadrat entstand. Bleistift, Fineliner oder dickere Stifte kamen ins Spiel. Christian (13) hatte sich beim Kurs angemeldet, weil er nach etwas gegen die Langeweile in den Ferien suchte. Jetzt war er ganz begeistert, was da unter seinen Händen entstand. Das ging den anderen nicht anders.

Alle befruchteten sich auch gegenseitig mit ihren Ideen. Fiedler war darüber sehr erfreut und animierte die Kinder. Man könne alles verzieren, wie man wolle, sagte sie. Alles nach der eigenen Fantasie ausbauen. Und immer wieder einmal das Papier umdrehen, um Perspektive oder Winkel zu wechseln, gab sie als Tipp.

In den Pausen tauschten
sich die jungen Künstler aus

Genauso wichtig sind die kleinen Pausen, um Kopf und Finger zu entspannen. Bibliotheksleiterin Katrin Steuten war sehr froh, mit dem Zeichenkurs einen weiteren Höhepunkt im Sommerleseclub gefunden zu haben. Entstanden sei die Idee durch die Zusammenarbeit der Bibliothek mit der Volkshochschule, erzählte sie. Es sei einmal etwas ganz anderes. Umso mehr freute sie sich, dass das Angebot so gut angenommen wurde. Weiter geht es dann für Kinder in den nächsten Wochen mit einer Chemie-Werkstatt beim Sommerleseclub.