Lilli Morgenstern aus Nettetal Die Frau hinter dem „nettekind“-Label
<irwordspace style="word-spacing -0075em;"><irglyphscale style="font-stretch 97%;">Lobberich</irglyphscale></irwordspace> · Lilli Morgenstern hat mit ihrem Label „nettekind“ ein Stück Heimat zum Mitnehmen kreiert. Wie kam die Wahl-Lobbericherin auf die Idee?
Wenn Lilli Morgenstern zu ihrem Handy greift, dann fängt ihr Gesicht an zu strahlen. Es sind Fotos von lachenden Menschen zu sehen, die vor dem blauen Himmel der schneebedeckten Schweizer Alpen mit ihren Ski stehen oder in Westernsätteln auf Pferden sitzen, hinter sich die weite Landschaft der USA. Andere winken lächelnd von einem Boot in die Kamera, sitzen in gemütlicher Runde an einer Theke oder laufen einen Strand entlang. „Es ist so toll. Ich bekomme Urlaubsfotos von überall aus der Welt, und sie alle tragen ,nettekind‘“, erzählt sie voller Freude.
Die Lobbericherin hat etwas ganz Besonderes ins Leben gerufen, das für ein Heimatgefühl steht und „nettekind“ heißt. Morgenstern bedruckt Hoodies, T-Shirts, Mützen, Schals und weitere Bekleidungsprodukte sowie ausgesuchte Deko- und Gebrauchsgegenstände mit den Koordinaten 51° 19′ N, 6° 16′ O samt einem Koordinatenherz und dem Schriftzug „nettekind“. Die Koordinaten stehen dabei für Lobberich, „genauer gesagt für das Herz von Lobberich, denn ich habe die goldene Mitte meiner Heimatstadt genommen“, berichtet Morgenstern.
Sie selbst ist zwar keine gebürtige Lobbericherin, hat aber im Jahr 2007 ihr Herz an die Seenstadt verloren, als sie nach Nettetal zog. „Ich bin in Wey bei Jüchen aufgewachsen. Das ist ein kleiner Ort mit viel Charme. Und genau das hat Nettetal mit seinen Ortsteilen auch. Ich liebe dazu die Natur, die wir hier haben samt den tollen Ausflugsmöglichkeiten“, sagt Morgenstern. „Für mich ist Nettetal meine Heimat geworden.“
Die Lobbericherin, die eine Kochschule für Kinder betreibt und zudem sehr kreativ unterwegs ist, hatte die Idee zu „nettekind“ Anfang Mai vergangenen Jahres. Sie hatte Kerzen aus Sojawachs in Gläsern gegossen und wollte dafür ein Logo kreieren, das sich auf ihre Wahlheimat bezog. „Ich weiß noch, es war Christi Himmelfahrt, als ich am PC saß und mir Namen überlegte“, erinnert sich Morgenstern. „Heimatliebe“, „Nette Love“ – es kreisten die unterschiedlichsten Ideen durch ihren Kopf und auf einmal war „nettekind“ da. Es habe in ihrem Bauch gekribbelt, als ihr der Name durch den Kopf schoss, fügt Morgenstern an.
Sie entwarf den Schriftzug, den eine Freundin aber als zu verspielt bezeichnete. Vor dem Hintergrund, dass Männer wie Frauen angesprochen werden sollten, tüftelte Morgenstern weiter. Schließlich stand die Schrift. Der Name alleine erschien ihr aber nicht ausreichend, um das auszudrücken, was sie damit verband. Die Koordinaten samt dem Herz kamen dazu. Die ersten Aufkleber mit dem frisch entwickelten Logo für die Kerzen wurden bestellt, gleichzeitig ließ sie mehrere Hoodies mit dem Logo besticken.
„Wir sind damals mit Freunden zum Campen in die Niederlande gefahren, und ich trug den „nettekind“-Hoodie. Die anderen sahen das und wollten ebenfalls einen haben. Wir sind dann allesamt mit den Hoodies gefahren, die ich hatte machen lassen“, erzählt Morgenstern. In den Niederlanden wurden jede Menge Fotos im gemeinsamen Outfit gemacht, die Morgenkind in den sozialen Netzwerken postete, und damit fing die Nachfrage nach „nettekind“ an.
Silke Hinzen vom Lobbericher Floristikgeschäft „Kreative Blumengestaltung“ war so begeistert, dass sie für ihr ganzes Team Hoodies bestellte und anbot, eine entsprechende Verkaufsecke in ihrem Geschäft zu installieren. Auch die Allerkleinsten können „nettekind“ tragen, denn es werden Strampler entsprechend mit dem Logo versehen. Kindergrößen sind bei der Bekleidung ebenso vorhanden.
Wer will, kann auch mit der passenden Jutetasche einkaufen gehen oder an den Strand fahren. Morgenstern hat inzwischen ein „nettekind“-Lied getextet und mittels KI vertont. „Ich habe aus den vielen Fotos, die ich bekommen habe und wo die Leute einer Veröffentlichung zugestimmt haben, ein Video zusammengestellt. Das läuft, hinterlegt mit dem Lied, auf meinen Instagram-Account nette_kind“, berichtet Morgenstern. Mehr als zwei Wochen knobelte sie an dem Text und der Vertonung des Songs. Herausgekommen ist ein Gute-Laune-Lied.
Sie geht auch auf besondere Wünsche bei den Kunden ein, was Farbzusammenstellung und auch das Logo betrifft. So wünschte sich eine Skifahrergruppe statt des Herzens einen Skiläufer. Für Karneval hat sie für die Narren indes eine besondere Idee. Die Lobbericher hat den „nettejeck“ mit dem Slogan „Ich bin ene nettejeck“ entworfen. Statt Herz gibt es eine Konfettitüte zu den Koordinaten.