TG Jeong Eui Nettetal Mit dem ersten Dan auf Erfolgskurs

<irwordspace style="word-spacing 025em;"><irglyphscale style="font-stretch 102%;">Breyell</irglyphscale></irwordspace> · Beim TG Jeong Eui Nettetal gibt es zwei neue Dan-Träger. Es handelt sich um den 14-jährigen Roman Boxberger und den 19-jährigen Marvin Raaf. Sie legten die Prüfung für den schwarzen Gürtel mit Bravour ab.

Björn Pistel ist der Cheftrainer vom TG Jeong Eui Nettetal. Er ist stolz auf Roman Boxberger (l.) und Marvin Raaf (r.). Die beiden legten die Prüfung für den schwarzen Gürtel erfolgreich ab.

Foto: Bianca Treffer

„Ich sehe Marvin noch vor mir, wie er als Zwölfjähriger das erste Mal auf der Matte stand, klein und eindeutig verschüchtert“, sagt Björn Pistel. Dabei muss der Vorsitzende und Trainer vom TG Jeong Eui Nettetal lächeln, denn ihm gegenüber sitzt ein groß gewachsener junger Mann, der eine ruhige und souveräne Ausstrahlung hat und den schwarzen Gürtel trägt, Marvin Raaf. Der nunmehr 19-Jährige darf sich Meister nennen. Mit dem Bestehen der Prüfung für den schwarzen Gürtel hat er den ersten Dan erreicht. „Das hätte ich selber nie gedacht, dass ich diese Prüfung einmal machen würde. Aber im Laufe der Jahre kam durch das intensive Training ein Gürtel zum anderen“, sagt Raaf. Allerdings ist dies nicht die Regel. „Von 100 Leuten, die mit Taekwondo beginnen, legt gerade mal einer den ersten Dan ab“, sagt Pistel. Raaf erinnert sich, dass er damals einfach mit den anderen Jungs mitgegangen ist, als sie den TG Jeong Eui Nettetal besuchten. Doch im Gegensatz zu den anderen, die relativ schnell wieder aufhörten, blieb er dem Taekwondo treu.

Es machte ihm von Anfang an Spaß. „Es ist die Routine, die das Training mit sich bringt. Zudem kann man sich auspowern. Der Sport hat so viele Facetten. Für mich ist es der perfekte Sport und Ausgleich zum Alltag“, sagt Raaf. Talentiert war er zudem auch. Er stieg in den Landeskader ein und holte sich unter anderem einen dritten Platz in der Deutschen Meisterschaft. Doch dann entdeckte der Nettetaler eine ganz andere Seite des Sportes - und zwar die als Trainer. „Ich habe gemerkt, dass es mir viel mehr liegt, junge Menschen zu trainieren und sie zu stärken, als selber weiter im Wettkampfsport zu agieren. Zumal ich dort, so glaube ich, auch meine Grenzen erreicht hatte“, sagt Roof. Neben seiner Ausbildung zum Kinderpfleger kümmert er sich an drei Tagen die Woche mit insgesamt fünf Einheiten um junge Taekwondo-Sportler. Und das mit Erfolg. „Marvin hat genau das richtige Gespür für die Kinder. Das pädagogische Wissen aus seiner Ausbildung kommt ihm ebenso zu Gute“, sagt Pistel, den es sehr freut, Nachwuchs im Trainerbereich zu haben.

Roman ist hingegen durch seinen Vater, der ebenfalls im Kampfsport aktiv ist, damit aufgewachsen. Mit sechs Jahren startete er mit Karate. Ein Jahr später probierte er Taekwondo aus und blieb dabei. Erste Turniere folgten und es zeichnete sich ab, dass der junge Sportler über den Breitensport an sich hinauswuchs. Vater und Sohn suchten einen neuen Verein. Vor anderthalb Jahren erfolgte der Wechsel zum TG Jeong Eui Nettetal.

Dort ist nicht nur der Breitensport in Sachen Taekwondo zuhause, sondern der Verein ist auch Landesleistungsstützpunkt in NRW. „Es ist oftmals so, dass Talente von anderen Vereinen zu uns wechseln, weil sie sich bei uns im Leistungssport ganz anders entwickeln können“, sagt Pistel.

Bei Roman war genau das der Fall. Der 14-Jährige gehört dem Landes- und Bundeskader an. Er nahm bereits an Weltranglistenturnieren teil. Im vergangenen Jahr holte er sich die Goldmedaille bei den Austrian Open und bei den Luxemburg Open. Internationale Wettkämpfe führten ihn und seinen Trainer neben Österreich und Luxemburg nach Spanien, Belgien, Serbien, Slowenien, Estland, Polen und in die Niederlade. In seinem Zimmer musste Roman das Regal für die Pokale ausbauen, so viele sind es inzwischen geworden. „Taekwondo ist meine absolute Leidenschaft. Es ist mein Sport“, schwärmt der Dülkener. Den schwarzen Gürtel abzulegen, war für ihn wichtig, denn dieser ist Voraussetzung, wenn man bei den Europameisterschaften starten will. Das hat Roman im vergangenen Jahr bereits getan.

„Es war unser Ziel für 2024, die Qualifikation für die Europameisterschaft zu erlangen. Das hat Roman auch geschafft“, sagt Pistel. Der Dülkener kämpfte gut und konnte eine Runde für sich entscheiden, aber dann hatte sein überaus starker Gegner die Nase vorn. Neben dem Wettkampftraining möchte er auf jeden Fall in Folge den zweiten Dan ablegen. Fünfmal in der Woche geht es zum Training. Der Erfolg kommt nicht von alleine. Dazu kommen die Turniere. Viel Zeit für anderes bleibt neben der Schule und dem Sport nicht. Roman hat einen großen Wunsch und der heißt Olympia.