Neujahrsempfang der Stadt Nettetal Ein neuer Nettifant und vier „Nettetaler“

Nettetal · Bürgermeister Christian Küsters hatte zum Neujahrsempfang der Stadt in die Kulturaula in Kalden­kirchen eingeladen. Vier Bürger wurden für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. In diesem Jahr werden die „Nettespiele“ Premiere feiern.

Kinder der Kita „Nettopia“ hatten das Maskottchen für die „Nettespiele“ entwickelt, die es am Fronleichnamswochenende 2025 erstmals geben soll.

Foto: A. Zorn

Für Vorfreude auf dem Neujahrsempfang der Stadt Nettetal sorgte der Stadtsportverband: Vorsitzender Jürgen Hendricks warb für die Nettespiele im Juni. Auf der Bühne der Kulturaula Kaldenkirchen der Realschule wurden die Ideengeber für das Plakat, das Maskottchen und die Fackel geehrt. Eine Art kommunale Olympische Spiele sollen in diesem Jahr die Nettetaler in Bewegung bringen und beweisen, dass Sport Spaß macht. Vier Tage lang soll ab Donnerstag, 19. Juni, Sport großgeschrieben werden, vom lustigen „Spiel ohne Grenzen“ bis zum sportlichen Halb-Marathon. Für Plakat, Fackel und Maskottchen wurden Wettbewerbe ausgeschrieben. Gewonnen haben für die Fackel „All in“ von der Gesamtschule, für das Plakat die Klasse 3d der Mosaikschule (katholischer Teilstandort der Gemeinschaftsgrundschule Breyell). Und das Maskottchen „Nettifant“ entstammt dem DRK-Familienzentrum Nettopia in Lobberich.

Bereits vor dem offiziellen Start des Neujahrsempfanges sorgte das Pfarrorchester Leuth mit seiner Musik für gute Laune. Es blieb auch den gesamten Empfang über auf der Bühne und begleitete gekonnt durchs Programm. Bürgermeister Christian Küsters (Grüne) konnte rund 170 Gäste zum Neujahrsempfang begrüßen, in erster Linie Vertreter aus Politik, Ehrenamt, Kultur, Kirchen, Sport, Vereinen, Hilfsorganisationen, Schulen und Kitas sowie der Bürgerschaft. Besonders begrüßt wurden Landesfinanzminister Marcus Optendrenk, der in Lobberich wohnt, Bundestagsabgeordneter Martin Plum (CDU) und Landtagsabgeordnete Meral Thoms (Grüne).

Der Bürgermeister blickte optimistisch auf ein Jahr voller Veränderungen und Herausforderungen: „2025 wird ein Jahr des Aufbruchs und der Weiterentwicklung für Nettetal. Wir haben vieles vor, aber es ist auch klar, dass wir nur gemeinsam erfolgreich sein können. Jeder einzelne von Ihnen ist Teil dieser Reise. und ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen, Ihre Ideen und Ihre Tatkraft.“ Für die Wahlkämpfe in diesem Jahr wünschte sich Küsters den Zusammenhalt der Gesellschaft.

Im Rahmen des Neujahrsempfangs wurden vier Nettetaler für besonderes Engagement verliehen: So ist die Geschichte der „Wiedergeburt“ des Breyeller Lambertiturms eng mit dem Familiennamen Rankers verbunden. Reinhard Rankers, Mitgründer und Initiator des Fördervereins Alter Kirchturm, setzte sich dafür ein, das Breyeller Wahrzeichen am Leben zu halten. Nach seinem Tod 2020 führt seine Frau Ruth den Verein als Vorsitzende weiter. Sie erhielt jetzt den Nettetaler in Bronze.

Julietta Breuer, seit 27 Jahren Lehrerin für Geschichte und Deutsch an der Gesamtschule Nettetal, wurde für ihr Engagement gegen das Vergessen mit dem Nettetaler in Silber geehrt. Mit ihrer Begeisterung für Geschichte gelang es ihr, große Zusammenhänge mit lokalen Namen und Begebenheiten für die Schüler von heute zu verbinden. Vor allem durch sie engagierten sich Jungen und Mädchen der Gesamtschule, die Geschichte und die Schicksale der Menschen der Jüdischen Gemeinde in Breyell zu erforschen. In ihren Dankesworten erinnerte sie an den früheren RP-Redakteur Ludger Peters, der immer wieder an das Leiden der Juden in Breyell erinnert habe. „Sonst hätten wir das so nicht auf dem Schirm gehabt.“ Peters‘ behinderter Sohn Julian habe das Mahnmal für die Synagoge in Breyell mit enthüllt. In Richtung Kreisarchiv warb sie um mehr didaktisches Material für Lehrer zur Lokalhistorie.

Wegen plötzlicher Erkrankung konnten Wilfried und Doris Niederbroecker ihren Nettetaler in Silber nicht persönlich entgegennehmen. Vor rund zehn Jahren gründete das Ehepaar einen Förderverein für die Flüchtlingshilfe. „Durch ihren unermüdlichen Einsatz haben sie nicht nur vielen Flüchtlingen eine Perspektive gegeben, sondern auch ein starkes Zeichen für die Werte der Solidarität, Menschlichkeit und Nächstenliebe gesetzt.“

Der dritte Nettetaler in Silber ging an Angela Müllers. Die Hinsbeckerin ist Gründering und treibende Kraft hinter dem Projekt „Alle an einem Tisch“ und der Kleiderstube.