Naturschützer sauer: NEW verstößt gegen Absprachen
Der Nordkanal wird gereinigt. Zuvor sollte es ein Gespräch zwischen BUND und NEW geben — das fand nicht statt.
Viersen. Der Nordkanal macht dem BUND in Viersen Sorgen, genauer gesagt die geplante Reinigung der Wasserfläche durch ein von der NEW beauftragtes Unternehmen. Schon bei einer Reinigung im April kam es zu Verstößen gegen das Tierschutz- und Artenschutzgesetz, weil wegen der Reinigungsart Fische und andere Wassertiere starben.
Der BUND sowie etliche Anwohner machten auf die Rechtswidrigkeit aufmerksam, worauf die NEW versprach, zukünftig sensibler mit dem Thema umzugehen. „Wir haben die Zusage erhalten, dass rechtzeitig vor der nächsten Reinigung ein gemeinsames Gespräch sowohl mit den zuständigen Fachbehörden wie mit dem BUND stattfinden sollte, um die vorsätzliche Tötung von Wassertieren im Nordkanal künftig auszuschließen“, sagt Almut Grytzmann-Meister, Vorsitzende des BUND Kreis und Stadt Viersen.
So ein Gespräch soll nun aber nicht stattgefunden haben. Vielmehr gab es ein kurzfristiges Schreiben an Anwohner, BUND und Untere Landschaftsbehörde, dass „der Nordkanal mittels mobiler Schlammsauger gereinigt wird. (. . .) Durch die punktuelle Reinigung sowie den nur leichten Wasserstandsschwankungen werden keine Wassertiere geschädigt. Aquatische Wirbeltiere werden nicht mit angesaugt, da die Saugleistung zu schwach ist.“
Es handelt sich bei der erneuten Reinigung zwar um eine andere Methode als bei der vorausgegangenen, aber Grytzmann-Meister bemängelt den Umgang miteinander. „Statt der zugesagten Mitarbeit hat man uns lediglich eine kurzfristige Information zugestellt. Von Transparenz kann keine Rede sein“, empört sich die Vorsitzende der Organisation. Die Umweltschützer wären zum Schutz der Tiere gerne miteingebunden worden. So könne man nur hoffen, dass bei der Reinigung keine Wassertiere zu Schaden kommen.