Viersen - Anmeldungen: Container für Grundschule

Alle Schüler können die Astrid-Lindgren- Schule besuchen. Offensichtlich werden schon jetzt mehr Kinder unterrichtet, als bislang angenommen.

Viersen. Kinder, die für die Astrid-Lindgren-Schule an der Krefelder Straße angemeldet wurden, werden sie auch besuchen können. Ihren Klassenraum gibt es allerdings noch nicht. Der Rat hat im nichtöffentlichen Teil gegen die Stimmen von SPD und FürVie beschlossen, dass ein zusätzlicher Container aufgestellt wird, damit die Schüler zum kommenden Schuljahr die Grundschule besuchen können.

Grund für den erforderlichen zusätzlichen Raum ist offenbar ein Fehlverhalten der Schulleitung bei der Anmeldung der Schüler. 21 Kinder sollen mehr aufgenommen worden sein, als Kapazitäten zur Verfügung standen. Unter den angenommenen Schülern soll mindestens ein Kind in Süchteln wohnen, während Mädchen und Jungen aus der direkten Umgebung abgelehnt wurden. Die hätten umliegende Grundschulen besuchen können, die noch Kapazitäten haben.

Allerdings hatte ein Antrag der CDU, nach dem alle angemeldeten Schüler am Standort Krefelder Straße einen Platz bekommen sollen, die Suche nach einer anderen Lösung in Bewegung gebracht. Während die Verwaltung auf die freien Plätze an anderen Schulen hingewiesen hatte, hatte der Schulausschuss die Stadt beauftragt, eine möglichst kostengünstige Lösung für die Astrid-Lindgren-Schule zu finden.

Kostengünstig ist die Container-Variante nicht gerade: Die Miete kostet für fünf Jahre 50037Euro, hinzu kommt ein Betrag von 20000 Euro für die Aufstellung. Neben Kosten haben diejenigen, die die Container-Variante ablehnten, noch ganz andere Bedenken.

So befürchten SPD und FürVie, dass damit Begehrlichkeiten geweckt werden beziehungsweise die vermeintlichen Fehler der Schulleitung legalisiert werden. Demgegenüber steht der Wunsch von CDU, FDP und Grünen, allen Kindern den kürzesten Weg zur Schule zu ermöglichen.

Wie viele Kinder derzeit überhaupt noch den Wunsch haben, die Schule an der Krefelder Straße zu besuchen, ist laut Schuldezernent Paul Schroembges nicht klar. Am 19. März seien es noch elf Schüler gewesen. Fest soll stehen, dass bereits elf Kinder an der Körnerschule angemeldet sind. Möglicherweise machen Eltern ihre Entscheidung nach dem Container-Beschluss wieder rückgängig.

"Dieser Beschluss ist eine Ausnahmeregelung", sagt Bürgermeister Günter Thönnessen entschlossen. Die Sache werde er auch nicht auf sich beruhen lassen. Zwar sei klar, dass jede Schule um ihr eigenes Profil bemüht sei, es könne aber nicht angehen, dass man sich erpressen lasse.

Dem Vernehmen nach hat die Schule offensichtlich nicht zum ersten Mal mehr Kinder aufgenommen, als sie Kapazitäten hat. Klar war, dass das Casino Robend immer wieder Unterschlupf für eine Lerngruppe der Lindgren-Schule war. Mittlerweile soll hier aber eine Klasse eingerichtet worden sein - ohne Wissen der Stadt als Schulträger.

Das Problem: Das Casino darf nicht dauerhaft schulisch genutzt werden. Geschieht dies, könnte die Stadt verpflichtet werden, die für den Bau zur Verfügung gestellten Landesmittel zurückzuzahlen.