Analyse: Neuer Markt St. Tönis - Parkplätze statt Bäume

Wie bei der Vermarktung der früheren Parkpalette das ursprünglich geplante Gehölz unter die Räder kam.

<strong>St. Tönis. Zusammen genommen wäre es so etwas wie ein unzusammenhängendes Wäldchen geworden. Später mit einem nicht zu verachtenden Ausstoß an Sauerstoff: Die Rede ist von den Bäumen, die auf dem Areal der ehemaligen Parkpalette gepflanzt werden sollten. Die Realität anno 2008 auf dem Neuen Markt sieht anders aus: Ganze vier Bäumchen zieren das Gelände. Und ein bisschen Grün nebenbei - Insider sprechen von "Architektenpetersilie".

Was ist passiert? Ursprünglich, wir reden von einem Zeitpunkt um die Jahrtausendwende, galt für den Bereich die Planung von Professor Lorenzen aus Kopenhagen. Dieser Mann hatte damals den städtebaulichen Wettbewerb für die Innenstadt gewonnen. Und just dessen Pläne sahen die besagten 20 Bäume vor.

Jetzt gab’s jahrelang keinerlei Notwendigkeit, dieses Thema auf die Agenda zu setzen. Die Anzahl von Bäumen auf einem Grundstück, über dessen Zukunft noch nichts entschieden war, interessierte wirklich niemanden. Das ist jetzt anders. Der neue Supermarkt ist offen, der Parkplatz ist fertig - nur die Bäume fehlen.

Das fiel auch Willich Lenßen vom Naturschutzbund auf. Er fragte bei der Stadtverwaltung an - und bekam eine verblüffende Antwort: Der zwischen der Stadt Tönisvorst und dem Investor Tecklenburg geschlossene städtebauliche Vertrag habe die Anpflanzung von vier Bäumen gefordert.

Unterdessen hat sich in dem ehemaligen Penny-Laden und Schnäppchen-Markt etwas getan. Dort eröffnet nächste Woche Mittwoch der Textildiscounter Kik. Sage noch jemand, am Alten Graben können sich kein neues Geschäft ansiedeln.