Bestes Laufwetter 1500 Teilnehmer beim Apfelblütenlauf

Vorst · Am Start waren 1500 Läufer. Bei idealem Laufwetter ging es durch die Tönisvorster Apfelplantagen. Für viel Unterhaltung sorgte das begleitende Familienfest auf dem Action Medeor Gelände. Nur die Apfelblüten fehlten noch.

Jetzt wird es schnell: Die Läufer machen sich auf den Weg durch die Tönisvorster Apfelplantagen.

Foto: Norbert Prümen

. „Die Apfelblüten lassen noch auf sich warten. Es ist bislang zu kalt gewesen. Diese Blüten gibt es erst in rund zehn Tagen. Ganz ohne Blüten sind wir aber nicht. Kirsche und Pflaume blühen“, sagt Jacqueline Huhndorf, die gerade mit dem E-Roller auf dem Gelände von Action Medeor in Vorst angekommen ist und in ihrem Dirndlkleid mit der passenden Jacke als amtierende Apfelkönigin zwar sehr gut aussieht, aber doch sichtlich friert. Die Temperaturen haben die zweistellige Grenze noch nicht erreicht. „Das ist ideales Laufwetter. Ich freue mich auf meinen Start beim zehn Kilometer Lauf. Hier in Vorst ist immer so eine schöne Stimmung“, sagt Wibke Hilberg, die zum zweiten Mal startet.

Der nunmehr siebte Apfelblütenlauf steht an. Mit 1500 Läufern spricht Beate Weiss vom Organisationsteam von einer guten Beteiligung. „Wir sind super zufrieden“, sagt sie. Die meisten haben sich für die fünf Kilometer lange Strecke angemeldet. Hier liegt die Zahl bei 650 Teilnehmenden. 500 Läufer sind es beim zehn Kilometerlauf, für den Halbmarathon haben sich 220 Menschen entschieden. Bei den Kindern sind es 130, die in den Kategorien Bambini, Kinder und Junior antreten. Jeweils 500 Meter liegen vor ihnen. „Wir haben so viele Teilnehmer in der Altersspanne Geburtsjahr 2015 und 2016, dass wir diesmal in dieser Sparte gleich zwei Läufe anbieten“, informiert Weiß.

Mila ist mit ihren drei Jahren die jüngste Läuferin, Jürgen mit seinen 82 Jahren der älteste Teilnehmer. Er hat sich die fünf Kilometer vorgenommen. „Ich laufe heute mit mehreren Arbeitskollegen die fünf Kilometer Strecke“, berichtet Johanna Steinert, die gerade ihrer Tochter bei der Befestigung der Startnummer über der Jacke hilft. Henrike ist zum ersten Mal dabei und doch etwas aufgeregt. „Ich habe extra mit Mama zusammen trainiert“, erzählt die Siebenjährige mit vor Begeisterung leuchtenden Augen. Auch bei Nele steigt die Aufregung. Für die Fünfjährige ist es ebenfalls der erste Start. „Wir sind auch schon mitgelaufen, aber in diesem Jahr schauen wir einmal nur zu und feuern unsere Tochter“, erzählen ihre Eltern, Astrid Huis Int Veld und David Janßen.

Auf der Bühne hat WDR-Moderator Dieter Könnes das Mikrofon übernommen und den Apfelblütenlauf zusammen mit Apfelkönigin Jacqueline offiziell eröffnet. Für die Teilnehmer der 21 Kilometer langen Tour, mit der der Apfelblütenlauf gestartet wird, geht es damit zum grünen, aufblasbaren Startbogen. Ein großes Feld voller konzentriert blickender Läufer, die mit einem flotten Anfangstempo die Zeitmessung passieren und auf die Strecke durch die Obstplantagen einbiegen. Es dauert nicht lange bis der letzte Läufer schon nicht mehr zu sehen ist.

Dafür setzt am Startpunkt Gewusel ein. Die Bambini sind eingetroffen und haben sich hinter dem rot-weißen Flatterband eingefunden, das von zwei Starthelfern gehalten wird. „Bitte die Straße freimachen und den Fußweg benutzen. Die Straße ist die Laufstrecke“, ertönt die Stimme von Annica Schüller, der ehemaligen Apfelkönigin und Initiatorin des Apfelblütenlaufes, über die Lautsprecheranlage. Denn anders als die Jugendlichen und Erwachsenen der langen Läufe drehen die Jüngeren keine Runde in den Obstplantagen, sondern laufen vom Startbogen aus die 500 Meter entlang der St. Töniser Straße in Richtung des Zieltores neben action medeor.

„Alles gut?“, möchte Könnes von den jüngsten Läufern wissen. Allgemeines Nicken. Der Moderator beginnt zusammen mit den Kindern an rückwärts von zehn zu zählen. Bei eins ertönt die von Apfelkönigin Jacqueline gedrückte Starthupe unüberhörbar. Zeitgleich schießt das Startband nach oben. Die Kinderbeine flitzen los, wobei einige Mamis und Papis sogar mitlaufen. Auf dem Rad- und Fußweg wird fleißig angefeuert. Inzwischen hüpfen sich die nächsten Teilnehmer an der Starlinie warm. Beim Jahrgang 2015 sind keine Eltern mehr mit auf der Strecke. Das machen die jungen Läufer in Eigenregie. Wenngleich sie nicht minder außer Atem sind, wie die Jüngsten, als sie im Ziel ankommen. „Das war toll. Ich bin ein bisschen erschöpft, aber stolz, dass ich so gut gelaufen bin“, erzählt Ava, während sie wieder in ihre dicke Jacke schlüpft und sich zum Anfeuern bereit macht, denn beim nächsten Lauf geht ihre Schwester Yuna an den Start.

Das begleitende Familienfest begeistert Sportler wie Zuschauer. Am Stand der Lebenshilfe rattert das Glücksrad, das Klickern vom Kicker ist zu hören. Sich einmal im Bodenschießen üben, Frösche schätzen, Torwand schießen, Dosen werfen oder unter die Entchenangler gehen – alles ist bei der Kombination von Sportevent und Familienfest möglich. Für viel Gelächter sorgt das Tomatenschätzen beim Gemüseanbauer Knodt. So mancher wirft seine Schätzzahl in die Gewinnbox. Immerhin lockt ein 100 Euro Einkaufsgutschein, wenn man richtig liegt. Süß oder herzhaft schlemmen, sich über E-Bikes informieren, Laufschuhe kaufen, die Angebotspalette der Aussteller ist vielschichtig. Auch wer nicht mitläuft, kommt auf seine Kosten.