Ausstellung in St. Tönis: Der Künstler als Erfinder
Christoph Sattler wird 75 Jahre alt. Zu diesem Anlass gibt er in seinem Atelier den Blick frei auf 40 Jahre künstlerisches Schaffen.
St. Tönis. Kaum ein schöpferischer Mensch traut sich, das von seinen Kunstwerken zu sagen. So wie es in der Bibel steht, wenn der Schöpfer-Gott nach jedem Arbeitstag sein Werk betrachtete: "Und er sah, dass es gut war."
"Da habe ich noch schöne Bilder gemacht", sagt er über eine frühe Serie mit Motiven aus Griechenland. Die Mauern und Tore sind gegenständlich, die Perspektive bindet den Blick des Betrachters. Sie sind als Radierung gearbeitet, feine Linien, Punkte, eine raue Oberfläche reizen zu genauem Hinsehen. Eine Auseinandersetzung mit dem Motiv ist angeregt.
Aus diesem in mehr als 15 Jahren erworbenen Erfahrungsschatz schöpft er bei der Serie "Genesis": Sieben Bilder zu den sieben Tagen der biblischen Schöpfungsgeschichte. Das war eine echte Herausforderung für den gelernten Industriekaufmann, der bis zur Pensionierung in der Textilindustrie gearbeitet hatte.
Das Chaos, der blaue Planet, die Gestirne am Himmel, das Getier, die Pflanzen. Adam und Eva und die Schlange. Das alles so gegenständlich wie nötig und so abstrakt wie möglich. "Der letzte Tag, der der Ruhe. Ein echtes Problem", erinnert er sich an den Arbeitsprozess, der mehr als ein Jahr in Anspruch nahm. "Ich wollte einfach ein leeres Blatt rahmen", erzählt er/. "Aber da wäre der Erklärungsbedarf zu groß gewesen."
Die Arbeiten stellen einen Höhepunkt seines Schaffens dar und wurden schon in der evangelischen Kirche in St. Tönis und der Friedenskirche in Krefeld gezeigt.
Künstler Christoph Sattler widmet sich seit 15 Jahren den Radierungen, einer handwerklichen Drucktechnik mit kleinen Auflagen.
Schau Die Ausstellung dauert vom 24. bis 28. August. Öffnungszeiten: Freitag und Samstag 14 bis 18 Uhr, Sonntag 11 bis 17 Uhr, Atelier Grenzstraße 7 in St. Tönis.
