Willich Ein historischer Tag für Willich

Auf Beschluss des Stadtrates ist Smiltene jetzt ganz offiziell Partnerstadt. Gleichzeitig wurde eine Freundschaft zu Marugame bekundet.

Foto: Dohmen

Willich. Von einem „historischen Tag“ sprachen im Willicher Stadtrat gleich mehrere Redner. Und sie meinten damit nicht die Wahl von Donald Trump zum neuen Präsidenten der USA. Sondern den Abschluss eines Partnerschaftsvertrages mit Smiltene in Lettland und einer Freundschaftsbekundung mit Marugame in Japan. Beides wurde vom Rat im Neersener Schloss einstimmig beschlossen.

Johannes Bäumges (CDU) nannte den 9. November für Deutschland einen „Tag der Demokratie und der Freiheit“. Wichtige historische Ereignisse wie das Ausrufen der ersten deutschen Republik im Jahr 1918 und der Mauerfall 1989 sind mit diesem Datum verknüpft. Aber auch die von den Nazis ausgerufene „Reichskristallnacht“ von 1938.

Für Willich ist der 9. November 2016 ab sofort ein fester Bestandteil der Stadtgeschichte. Denn mit den geschlossenen Partner- und Freundschaften „über die Kontinente und Kulturen hinweg“, so Bäumges, stelle man sich den Herausforderungen der Globalisierung.

„Längst überfällig“ nannte Bernd-Dieter Röhrscheid die Partnerschaft zu Smiltene. Gerade in Zeiten, in denen ein Donald Trump Präsident werde, sei es wichtig, im „bröckelnden Europa“ solche Zeichen zu setzen. Die Freundschaft zu Marugame nannte er eine Basis für eine spätere Städtepartnerschaft, die man hoffentlich zeitnah abschließen könne.

„Probleme lassen sich nur global als ganze Menschheit lösen“, betonte auch Raimund Berg (Grüne). Willich trage mit seinen internationalen Partnerschaften dazu bei.

Hans-Joachim Donath (FDP) dankte den Aktiven des deutsch-lettischen Freundeskreises, die seit Jahren die regelmäßigen Kontakte nach Smiltene pflegen. Und Bürgermeister Josef Heyes erinnerte an Worte des kürzlich verstorbenen Bürgermeister der französischen Partnerstadt Linselles, Jacques Remory: „Alles, was die Menschen verschiedener Nationen zusammenführt, muss gefördert werden.“

Streit gab es im Rat über ein ganz anderes Thema. Muss die Stadt Willich tatsächlich im Deutschen Städtetag und im Städte- und Gemeindebund Mitglied sein? Die FDP sieht das schon seit Jahren als überflüssig und zu teuer an und hat jetzt erneut den Austritt aus dem Städtetag beantragt: „Das Geld können wir uns sparen“, so Hans-Joachim Donath. Josef Heyes dagegen verteidigte die Mitgliedschaft sehr emotional und sprach unter anderem vom einem Informationsvorsprung, den man dadurch habe. Man einigte sich darauf, im Zuge der anstehenden Haushaltsberatungen konkrete Zahlen über die Kosten auf den Tisch zu bekommen, um dann entscheiden zu können.

Zu Beginn der Sitzung hielt Sabone Morch, CDU-Ratsfrau und Vorsitzende des Festspielvereins, einen Vortrag über die vergangene und die nächste Spielzeit. Sie nannte das Freilichttheater „einen Standortfaktor und einen Sympathieträger“ der Stadt. Der Bürgermeister überreichte ihr als Dank für ihr Engagement ein überdimensionales Ensemble-Foto des Stücks „Ziemlich beste Freunde“.