Birnbrich und Herbers sitzen im Chemieraum, wo gerade mit Rotkohl gearbeitet wird. "Säure-Experimente", sagt Mark Dettmers, Viertklässler der Grundschule Vorst. Die machen ihm besonderen Spaß. In einem anderen Raum, dem Duftlabor, stehen sechs Grundschüler um einen Tisch. Sie werden sich aus Zitronenschalen ein Parfüm brauen.

"Hier ist ein Podest gebaut worden, damit die Kleinen besser an den Tisch kommen. Das habe ich bei noch keiner Bewerberschule gesehen", ist Herbers begeistert. Den Umbau hat die Stadt als Schulträger vorgenommen. 4000 Euro kamen von der Bayer Schulförderung, dem Fonds der Chemischen Industrie und dem Förderverein. Damit wurden neue Materialien eingekauft.

"Die Lehrer haben sich sehr engagiert", urteilt der Universitätslehrer aus Bielefeld, wo die Experimente entwickelt wurden. Er meint damit Anja Porrmann und Thomas Zöllner, Chemie-Lehrer am MEG. Sie haben die Bewerbung um die Projektteilnahme voran gestrieben. Von den 200 Bewerbungen wurden 50 genommen, sagt Herbers.

Geprüft wurden Ausstattung und Engagement der Lehrer und der Schulleitung. "Ich habe der Sache lediglich nicht im Weg gestanden", versucht Birnbrich augenzwinkernd seinen Part herunter zu spielen. "Er ist in alle Tönisvorster Grundschulen gegangen und hat uns dafür begeistert", rückt Marta Tenelsen die Aussage gerade. Die Vorster Rektorin würde den Kindern gern mehr chemische Experimente zukommen lassen. "Aber wir haben nicht die Leute, die das durchführen können."

Das Engagement ihrer Schüler rundet den guten Eindruck bei Herbers ab: "Das finde ich so toll! Ich lade Sie ein!" sagt er spontan. Nun dürfen die Oberstufenschüler und die Viertklässler aus Vorst mit ihren Lehrern an die Uni nach Bielefeld fahren, und dort weitere Experimente vornehmen.