Willich. Willichs Schuldezernent Christoph Gerwers erledigt in den Osterferien die Hausaufgaben, die ihm der Jugendhilfeausschuss aufgetragen hat: Er bereitet das Thema "Gewalt an Schulen" für den Schulausschuss vor. Zu der Sitzung am Mittwoch, 25. April, 17.30 Uhr, lädt er auch wieder Michael Heimes vom Kommissariat Vorbeugung der Kreispolizei ein.
Heimes hatte in der jüngsten Jugendhilfeausschusssitzung aus seinem Frust keinen Hehl gemacht: Gewalt werde an Schulen geflissentlich übersehen. Angebote, die die Polizei mit der Anti-Bullying-Strategie mache, würden in Willich kaum angenommen.
Wolfgang Wiese, Sprecher der Polizei: "Wir wissen, dass in den Willicher Schulen andere Programme angeboten werden (Buspaten, Trainingsraum, Streitschlichtung etc.), aber die haben aus unserer Sicht nicht den Ansatz, Hintergründe für Probleme zu hinterfragen, zu bearbeiten und eine Problemlösung mit Eltern, Opfern, Tätern und Schule herbeizuführen."
Die polizeiliche Schelte hat die Schulleiter verärgert. Hermann-Josef Müller, Willi-Graf-Realschule: "In unserer Schulpflegschaft waren auch die Eltern angesichts der Ausschuss-Diskussion zutiefst irritiert. Gerade beim Thema Gewalt bearbeiten wir ein breites Spektrum: Wenn wir noch mehr machen würden, müsste Unterricht wie Mathe und Deutsch ausfallen."