Heisse Tage: Endlich ist der Sommer da!

Schwimmen, Radeln, Faulenzen – wie verbrachten die Willicher und Tönisvorster das Wochenende?

Willich/Tönisvorst. Endlich ist es soweit. Kurze Hosen, Röcke und T-Shirts können aus dem Schrank hervor gekramt werden - wenigstens für einige Tage. Der Sommer hat uns wieder. Viele hatten mit dem plötzlichen Hitzeeinbruch dieses Jahr nicht mehr gerechnet.

Aber wie genossen die Willicher und Tönisvorster eigentlich das schöne Wetter und ihre freien Tage am Wochenende? Jedenfalls nicht in den Innenstädten der einzelnen Stadtteile. Um die Kirche in Vorst war am Wochenende gähnende Leere zu verzeichnen. Nur im Eiscafé saßen einige Vorster unter Sonnenschirmen im Schatten.

"Hier ist ja nie viel los", erzählte Anemie Wenzel, die mit ihren Kolleginnen die Mittagspause in der Eisdiele verbrachte. "Aber heute ist es wirklich wie leergefegt. Bestimmt gehen die meisten schwimmen." Und sie wusste gar nicht, wie Recht sie hatte.

Das Willicher Schwimmbad "De Bütt" konnte sich seit langem über gute Besucherzahlen freuen. Auch Familie Pesler hatte sich mit ihren zwei Kinder zum Planschen aufgemacht. "Schwimmen ist bei diesem Wetter für die Kinder einfach das Beste", erklärte Vater Werner.

Viele der Badegästeverbrachten den ganzen Mittag und Nachmittag im kühlen Nass. "Ein De Bütt-Besuch ist ja auch einfach gemacht", fand Pesler, "nur Badesachen einpacken und los geht’s. Die Kinder bekommen hier Pommes und ein Eis. Dann ist der Tag perfekt."

Bei so viel Andrang muss im Freibad natürlich optimale Aufsicht gewährleistet sein. Dirk Schröder, Meister für Badebetriebe, war einer der Fachkräfte, die das bunte Badetreiben beobachteten. "Bei gutem Wetter müssen wir noch aufmerksamer sein, als sonst, da viele Kinder im Wasser sind", verriet er. "Gerade die Spielmatten sind eine große Gefahrenquelle. Kleinere Kinder können darunter kommen und in Panik geraten."

Außerdem seien die Eltern immer leichtsinniger und zögen den Nichtschwimmern keine Schwimmflügel an, bedauerte Schröder. Aus diesem Grund sind diese inzwischen inder Bütt ausleihbar.

Nicht nur das Wasser im Freibad zog die Menschen aus der Umgebung magisch an. Auch die Niers wurde bei den sonnigen Temperaturen attraktiv. Am Grenzweg in Neersen sah man einige Paddler, die ihr Glück versuchten. Wolfgang Lochmann war mit seinen eigenen Faltkajak unterwegs.

"Man kann von Neersen aus über Süchteln und Viersen bis nach Wachtendonk paddeln - wenn man will", erläuterte der Neersener. "Der schönste Teil der Strecke beginnt ab Süchteln, denn da ist die Niers nicht begradigt und man kann die tolle Natur genießen. Dort werden auch Kanutouren angeboten."

Was aber treiben die, die sich nicht in der Sonne im Freibad räkeln oder die Niers unsicher machen? Darauf hat nur eine Antwort, wer die Schluffstrecke zwischen Vorst und St. Tönis besucht. Sie ist der wohl meist befahrene Radweg in der Umgebung.

Von Radfahrern über Inlineskater bis hin zu Spaziergänger mit oder ohne Hund tummelte sich hier alles. "Völlig normal", beschrieb Radfahrer Olaf Kühn den Hochbetrieb, "die Strecke ist ja auch schön. Außerdem macht Radfahren am meisten Spaß, wenn gutes Wetter ist."

Brauchten die Radfahrer oder Spaziergänger mal eine Pause, schienen die Biergärten gerade Recht zu sein. Im Mertenshof war "deutlich mehr zu tun", wie Inhaberin Petra Jansen berichtete. Ebenso im Märchenwald in Schiefbahn. Zu den Gästen zählten hier auch viele Motorradfahrer. "Normalerweise kommen wir mit dem Rad", machten Ivo Maly und seine Frau Christiane klar. "Dann können wir ein Bier mehr trinken."

Richtig gemacht hatte es das Ehepaar Lohbeck. Sie waren mit dem Fahrrad aus Willich gekommen, denn "was gibt es Schöneres, als bei den heißen Temperaturen ein kühles Bier zu genießen?" Wahrscheinlich nichts.