St. Tönis: Was wird aus dem Marienheim?
Bei der Pfarre grübelt man schon eifrig, wie die Zukunft aussehen soll.
St. Tönis. Jahrzehnte waren sie aus dem Stadtbild nicht wegzudenken, jetzt neigt sich ihre St. Töniser Zeit dem Ende zu: Die Ordensschwestern "Unserer Lieben Frau" verlassen die Stadt. Und damit stellt sich für viele die Frage: Was wird aus ihrem Stammsitz, dem Marienheim? In diese Sache ist Bewegung gekommen. Hinter den Kulissen wird bereits eifrig gesprochen, wenngleich bis jetzt nichts spruchreif ist.
"Ja, wir müssen uns Gedanken machen, was wir mit dem Komplex machen wollen", erklärt Friedhelm Caspers, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes von St.Cornelius. Für zwei Bereiche ist die Marschrichtung klar vorgegeben: "Das Familienzentrum werden wir zertifizieren, da sind die Unterlagen unterwegs", erklärt Caspers. Die Kindertagesstätte werde derzeit ausgebaut und erweitert. Derzeit werden dort bereits sechs Kinder unter drei Jahren betreut, eine ausbaufähige Angelegenheit.
Und die weitere Planung? Das Gebäude ist groß, hat viele Räume und einen Saal. Das Grundstück? Hier wird Caspers einsilbiger. "Das werden wir ganz in Ruhe nach den Ferien angehen. Aber das braucht seine Zeit." Stimmt es denn, dass die Kolpingsfamilie sich kümmern soll? Antwort: ein klares Jein.
"Natürlich wollen wir versuchen, die katholischen Vereine einzubinden", sagt der Kirchenvostands-Vize. Außer der Kolpingsfamilie sind das die KfD-Frauen und die Pfarrjugend. Er könnte sich ein offenes Pfarrzentrum vorstellen. "Das müssen wir in alle Richtungen abklopfen, aber dafür brauchen wir sicher ein halbes Jahr.
Tatsächlich war die Kolpingsfamilie auf der informellen Ebene angesprochen worden. Äußern wollte sich allerdings niemand, der Vorstand habe noch nicht über die Angelegenheit gesprochen. Klar, das Marienheim brauche eine Führung, hieß es. Aber ob die Kolpingsfamilie oder ein anderer Verein das leisten könne, sei fraglich.
Fakt ist: Das Gebäude hat’s nötig. Der Saal ist momentan kaum zu vermieten. Deshalb kann es nicht verwundern, wenn die Verantwortlichen über eine komplette Überplanung nachdenken.