Aber bei einer Versammlung am Dienstagabend im Lokal "Zum Schänzchen" in Lobberich-Dyck wurde einstimmig ein Ultimatum gestellt. Denn bisher ignoriere der Bauernverband (RLV: Rheinischer Landwirtschafsverband) die Forderungen der Milcherzeuger, so der Vorwurf des Bundes Deutscher Milchviehhalter (BDM).

Die etwa 70 Milchbauern waren sich einig: Der Milchliefer-Stopp Anfang Juni 2008 habe noch nicht den Durchbruch gebracht. "Milchbauern sind aber inzwischen am Verhandlungstisch. Das ist ein Erfolg", unterstrich Michael Glücks (BDM).

Doch die angestrebte "Vier vor der Null", möglichst 43 Cent je Liter, wurde nicht erreicht.

"Die Saldierung muss komplett weg", unterstrich Glücks. Die verleite zur Überproduktion- und damit zum Preisverfall. Die Milcherzeuger wollen weg von der EU-Förderung, von Quoten und Saldierungen.

Sie haben sich "Selbstbeschränkung und gemeinsames Agieren gegenüber Konzernen und Molkereien" auf die Fahnen geschrieben.

Vor einem Bruch mit dem RLV warnte Vize-Kreislandwirt Willi Glücks (Dülken): "Wir sollten es nicht den Kollegen aus dem Kreis Wesel gleich tun. Wir sollten nicht gemeinsam aus dem Verband austreten, sondern verhandeln."

Die Kreislandwirte seien gewählte Vertreter der Landwirtschaftskammer- also einer Behörde- und nicht Vertreter des Bauernverbandes. Man kritisiere oft die falschen Personen.

Anderer Meinung war sein Sohn Michael Glücks vom BDM: "Der Verband sollte unsere Gewerkschaft sein, aber er vertritt nicht unsere Interessen." Und plädierte für den gemeinsamen Austritt aus dem Bauernverband.

Martin Dahmen (Willich) war gegen einen sofortigen Austritt, aber für ein Ultimatum.

Und dazu kam es auch: Einstimmig forderten die Milchbauern den RLV-Kreisverband auf, bis 5.August eine Veranstaltung mit dem BDM durchzuführen. Und dabei zu den BDM-Forderungen Stellung zu nehmen.