Stadtgeflüster: Heimweh nach St. Tönis?
Über einen Geistlichen, der eigentlich nicht mehr da ist, Grünkohl in Hongkong und Sonnenblumen vom Feld.
Willich/Tönisvorst. Bereits seit einiger Zeit lebt der frühere St. Töniser Pastor Josef Beenen in einer "Auszeit", nachdem er das Amt des Pfarrers an St. Cornelius aufgegeben hat. Von Mitgliedern der Gemeinde wurde er bereits verabschiedet.
Verschiedentlich sieht man ihn aber mit seinem Auto in St. Tönis im Umkreis um die Kirche. Der Pastor wird doch wohl kein Heimweh nach St. Tönis haben? Das jedenfalls fragt sich so mancher Gläubige.
Das ist doch wohl kein schlechtes Zeichen. Achten Sie mal auf die Schilder "Willich - Standort mit Charakter" - wenn sie am Stahlwerk Becker vorbei fahren. Es könnte sein, dass sie diese Zeichen überhaupt nicht sehen. Sie sind nämlich ein wenig verblasst.
Nicht, dass das so etwas wie ein Omen ist - ein verblassender Charakter. Pfui, überhaupt so etwas zu denken. Und als würde das nicht reichen, haben irgendwelche Schmierfinken sich auch schon mit Graffiti drüber hergemacht.
Es gibt "Dönekes", die sind zu schade, um nicht erzählt zu werden. Vor zweieinhalb Wochen hatten wir über das Trommlerkorps Germania Willich berichtet und auch eine hübsche Panne erzählt. Eine viel schönere hatte der musikalische Leiter des Ensembles, Guido Bohn, verschwiegen. Oder vergessen. Das holte er nach.
Das Korps hatte tatsächlich mal einen Tambourmajor, der es fertig gebracht hatte, sich gleich zweimal hintereinander mit dem Tambourstab die Kappe vom Kopf zu reißen. Das wurde gesühnt, in Bier, versteht sich. "Anschließend ist ihm das nie mehr passiert", lacht Bohn.
Was muss er nicht für Entbehrungen ertragen, unser Willicher in Hongkong. Vor allem muss Rolf Kamper auf seinen geliebten Grünkohl verzichten. Doch Rettung naht. Die nette Einladung des Bügel- und Bosselclubs Willich zum gemeinsamen Grünkohlschneiden und -essen muss Kamper zwar ablehnen, da er am 28. Dezember nicht in Willich weilen wird.
Dafür hat WZ-Leserin Renate Pierburg aber den richtigen Tipp. In der ehemaligen britischen Kronkolonie gibt es nämlich auch ein Restaurant, das Grünkohl mit Wurst anbietet. "Das ,Orange-Tree’ in So Ho, das von einem Holländer betrieben wird."
Woher die Dame das weiß? "Unsere Tochter Angela Socha lebt seit zwölf Jahren in Hongkong. Noch im letzten Dezember haben wir sie besucht und mein Mann Gerd hat dort Grünkohl gegessen." Ja dann Herr Kamper, auf ins "Orange Tree" und guten Appetit!
Wir wechseln in die Abteilung: "nachgetreten". Da hatte der Flüsterer doch vor etlichen Wochen moniert, dass es offenbar keinen geeigneten Platz für die Glascontainer gibt, die früher auf dem neuen Markt (die Älteren sagen Parkpalette) in St. Tönis standen.
Seither ist man auf der Suche. Offenbar immer nach dem buddhistischen Motto "der Weg ist das Ziel". Denn gefunden hat man noch immer keinen geeigneten Standort. Müssen halt die Leute suchen, die mit ihrem Leergut unterwegs sind, das sie gerne loswerden wollen.
Das hatte nicht wirklich was genutzt, dass die Städtischen Werke Krefeld einen Eimer Fett an das Fahrwerk ihrer Straßenbahn gebracht hatte. Bekanntlich quietscht das Gefährt, wenn es von der Krefelder Straße auf den Wilhelmplatz abbiegt.
Das Quietschen war nach ein paar Tagen wieder da. Dennoch könne sich die Verantwortlichen im Moment noch beruhigt zurücklehnen. Denn zurzeit fährt die Bahn zwischen Ostwall in Krefeld und dem Wilhelmplatz überhaupt nicht - Bauarbeiten. Die als Ersatz eingesetzten Busse fahren vergleichsweise geräuscharm. Genießen wir also die ruhige Zeit.
Die momentane Witterung könnte uns eigentlich bis zum Erntedankfest erhalten bleiben, oder? Nun gut, das bleibt ein frommer Wunsch. Aber warum dann nicht wenigstens die Sonne in Form von einigen Sonnenblumen in die heimische Wohnung holen?
An einem Feld zwischen St. Tönis und Kempen kann man sich diese Blumen sogar selbst schneiden. Also: Fahren Sie hin, machen Sie sich ihren Sommer-Sonnen-Strauß.
Mit Joggen ist im Moment nicht viel. Und mit Radfahren auch nicht. Paul Schrömbges, stellvertretender Parteivorsitzender der Willicher CDU, muss derzeit etwas kürzer treten.
Der Grund: Schrömbges hat sich die Achillessehne gerissen und bewegt sich momentan humpelnd durch die Gegend. Da bleibt dem Stadtflüsterer nur eins zu sagen: Gute Besserung!
Gute Besserung muss man Johannes Bäumges aus Schiefbahn nicht wünschen. Der Kommunalpolitiker ist unlängst Vater geworden. Und jetzt wurde der Filius getauft: Peter Heinrich Johannes heißt er. Ehefrau Yvonne und Vater Johannes sind mächtig stolz. Herzlichen Glückwunsch, sagt der Flüsterer.