Hilfsangebot der evangelischen Kirche: Nachbarn helfen Nachbarn
Die evangelische Gemeinde macht ein neues Hilfsangebot.
St. Tönis. Die „Holz-Werker“, der Seniorenkreis „Spätlese“, offener Mittagstisch, das Demenz-Café oder die Gemeindewerkstatt: Dies sind nur einige von vielen Angeboten der evangelischen Kirchengemeinde St. Tönis. Seit wenigen Wochen ist ein neues Projekt dazu gekommen, das vor allem Ältere oder Kranke gleich welcher Konfession in Anspruch nehmen können. „Nachbarn für Nachbarn“ heißt das neueste Hilfsangebot, für das noch ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht werden.
„Die Anfragen hatten in letzter Zeit stark zugenommen, ob wir zum Beispiel Mitbürger, weil sie keine Angehörige haben, zum Arzt begleiten, ihnen die Einkäufe und Behördengänge erleichtern oder mit ihnen spazieren gehen können“, sagt die für die Seniorenarbeit zuständige Marion Wlotzka. Sie hat bereits mit Karin Kullwitz und Ingeborg von Kalkstein zwei Damen gefunden, die das Ganze koordinieren und als Ansprechpartnerinnen bereit stehen.
Das Team dieser besonderen Nachbarschaftsbörse trifft man auf der 1. Etage im Gemeindehaus immer montags von 15 bis 16.30 Uhr, Telefon 02151/791 888. „Bislang haben sich 25 Menschen bereit erklärt, zu helfen“, sagt Marion Wlotzka. Dies können einige Stunden in der Woche oder aber im Monat sein. Karin Kullwitz und Ingeborg von Kalkstein sorgen dann für die Kontakte.
Der derzeitige Helferstab ist zwischen 55 und 70 Jahre alt. Wie wichtig für Einige der Kontakt nach draußen ist, schildert Marion Wlotzka: „So schaffte es eine Ehefrau, mittlerweile über 80 Jahre alt, körperlich nicht mehr, mit ihrem an den Rollstuhl gefesselten Mann regelmäßig spazieren zu gehen. Darum kümmert sich jetzt ein Helfer.“
In einem anderen Fall hatte der Ehemann durch einen Sturz einen Oberschenkelhalsbruch erlitten, und die erblindete Ehefrau bekommt jetzt Hilfen. Die drei Damen hoffen, mit der Zeit genügend Helfer zu bekommen, um alle Nachfragen erfüllen zu können und etwas flexibler bei der Koordination zu sein. „Es wäre schön, wenn sich noch mehr Leute engagieren würden, egal, ob einmal oder viermal im Monat“, so Marion Wlotzka.