Schiefbahn Immer noch „nasse Füße“ in der da-Vinci-Schule

Bei starkem Regen dringt immer noch Wasser in die Schiefbahner Gesamtschule ein. Die Sanierung wird 280 000 Euro kosten.

Foto: Wolfgang Kaiser

Schiefbahn. Bei starken Regenfällen wird nach wie vor in Teilen der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule in Schiefbahn „Land unter“ gemeldet. Schon in der Vergangenheit kam es wegen völlig unzureichender Versickerungsanlagen zu Wasserschäden, größtenteils im hinteren alten Gebäudetrakt. Auch derzeit können deshalb zumindest drei Klassenräume nicht benutzt werden. Zahlreiche Sachverständige und Ausschüsse haben sich bisher mit dem Problem befasst — jetzt geht die Debatte im Hauptausschuss der Stadt Willich am 6. April weiter.

„Eigentlich könnte begonnen werden, denn seit etwa zwei Wochen liegt vom Kreis für den Teilabschnitt alter Gebäudetrakt mitsamt Turnhalle die wasserrechtliche Erlaubnis vor, dort ein komplett anderes Versickerungssystem vorzusehen“, sagt Stefan Ewyk, der in Mönchengladbach ein Ingenieur-Büro für die Grundstücksentwässerung hat. Der Experte war bereits mit anderen Bodengutachtern auch in den Jahren 2014 und 2015 eingeschaltet worden. In den früheren Realschul-Bauten, die die relativ neue Gesamtschule mit nutzen muss, war es bereits im August 2010 zu Wassereinbrüchen gekommen. Das alte überarbeitete System hielt dann bis Mitte 2014, als es erneut aufgrund des Regens zu Wasserschäden kam.

Gutachter van Ewyk hatte daraufhin festgestellt, dass dieses alte System schon längst nicht mehr den Erfordernissen genügt, dass teilweise die Sickerschächte nicht wie vorgeschrieben etwa einen Meter davon entfernt, sondern voll im Grundwasser standen, dass die Sammelleitungen unzureichend dimensioniert und auch die Speicher völlig unzureichend waren. Da der nächste Kanal dort über 100 Meter entfernt liegt, ist die Versickerung mit ausreichenden Zwischenspeichern das einzige Mittel. „Wir brauchen dort unter anderem zwei Zwischenspeicher, in den Ausmaßen von zwölf mal vier Meter, etwa 66 Zentimeter tief“, sagt van Ewyk,

Die Verwaltung hatte für ein grundlegendes neues Versickerungssystem und für die innere Sanierung erste Kosten von rund 280 000 Euro ermittelt. Dieser Betrag, 180 000 für eine ordnungsgemäße Versickerung und 100 000 insbesondere für die Sanierung der drei Klassenräume, sind auch im diesjährigen Etat ausgewiesen, sind aber noch mit einem Sperrvermerk versehen. Und diesen soll jetzt am 6. April erst der Haupausschuss und dann der Rat aufheben. Einige Kommunalpolitiker wünschten zuletzt in den Ausschüssen nähere Infos auch zusammenfassend über das gesamte Areal.

„Derzeit gehen wir noch davon aus, dass die Klassenräume, die derzeit nicht benötigt werden, zum neuen Schuljahr saniert sind“, sagte vor wenigen Tagen der Leiter des Eigenbetriebes „Objekt und Wohnungsbau“, Joachim Stukenberg. Auch er steht Gewehr bei Fuß, möchte am liebsten sofort erst die neue Entwässerungsanlage und dann die einzelnen Sanierungsarbeiten ausschreiben. Zuletzt hatte die Verwaltung sogar von einem Baubeginn im März gesprochen, um eine Nutzung der für den Unterricht benötigten Räume zum Schuljahresbeginn 2016/17 wirklich sicherstellen zu können. Die späteren Baumaßnahmen würden dann, sicherten Verwaltungsvertreter zu, in enger Abstimmung mit der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule durchgeführt.

Auch Bodengutachter hatten sich dort umgesehen und die alte Bausubstanz kontrolliert, dabei wohl keine erheblichen Mängel aufgrund der Nässe in dem alten Gebäudetrakt festgestellt.