Willich Mehr Geld für die Grünpflege

Kämmerer Willy Kerbusch will auch die Reinigung an den Schulen und die Bauberatung wieder ausweiten.

Foto: Kurt Lübke

Willich. Der Kämmerer plant Mehrausgaben — ein solcher Satz ist nicht selbstverständlich. Doch im Falle von Willy Kerbusch trifft er ins Schwarze. Wobei Willichs Erster Beigeordneter nicht von Mehrausgaben, sondern von „notwendigen Nachsteuerungen“ spricht, die er in den nächsten Haushaltsplanentwurf „mit Augenmaß“ einbringen werde. Es geht konkret um die Pflege städtischer Grünflächen, die Grundreinigung in den Schulen, die Stadtreinigung insgesamt sowie die Bauaufsicht.

Rückblick: Im Herbst 2012 zog Kerbusch die Notbremse. Angesichts der immer größer werdenden Finanzprobleme der Stadt Willich verordnete er einen strikten Sparkurs, bei dem über einen Zeitraum von vier Jahren 24 Millionen Euro gewonnen werden sollten. Nicht nur Sparmaßnahmen, sondern auch Leistungsverzichte und Steuererhöhungen waren fortan das Gebot der Stunde.

Die harte Konsolidierungskurs sei nun das „Rüstzeug“, um wieder optimistischer in die Zukunft sehen zu können, urteilt der Kämmerer heute. Er hat aktuell die konkrete Hoffnung, für 2018 einen strukturell ausgeglichenen Haushalt hinkriegen zu können. Erst jüngst hatte er im Hauptausschuss erklärt, dass die Stadt im Jahr 2016 sogar ein kleines Plus von 600 000 Euro erwirtschaften konnte. Und auch 2017 sei man auf einem guten Weg.

Willy Kerbusch sieht deshalb die Zeit gekommen, um die harten Sparmaßnahmen an einigen Stellen wieder etwas zu lockern. So zum Beispiel bei der öffentlichen Grünpflege, für die zuletzt sehr viel weniger Geld als in frühern Jahren ausgelegt worden war. Mit der Folge, dass „uns viele Bürger immer wieder offen auf den ungepflegten Zustand mancher Flächen ansprechen“, berichtet der CDU-Ratsherr Christian Pakusch aus Sicht der Politik. Wenn nur noch einmal im Jahr gereinigt werde, könne man das eben auch sehen. Da verwandelten sich zum Beispiel Flächen im Unterbruch „in den reinsten Urwald“.

Das trifft ähnlich auch auf die Sauberkeit an den Schulen zu, wo die Reinigungsintervalle ebenso reduziert wurden. Und bei der Bauordnung wurden Stellen gekürzt, so dass die Bearbeitung von Anträgen länger dauert als früher.

Solche negativen Auswirkungen sollen ab 2018 behutsam korrigiert werden. „Die Stadt muss dabei nicht alles selbst machen“, wenn es wirtschaftlicher sei, externe Leistungen einzukaufen, so Willy Kerbusch. Er wolle auf jeden Fall mehr Geld in diesen Bereichen zur Verfügung stellen. Das habe er gegenüber der Politik schon angekündigt.

Parallel dazu hat er noch ein anderes Vorhaben ins Auge gefasst. Nachdem für die weiterführenden Schulen zuletzt viel Geld investiert worden sei, müsse man nun Stück für Stück auch die Sanierung der Grundschulen anpacken, kündigt der Kämmerer an.