Tönisvorst Mit dem Pilgerstab zum Dom
Vorschulkinder aus St. Tönis haben Reise nach Aachen gemacht.
St. Tönis/Aachen. Die große weiße Wand im Foyer des Katholischen Familienzentrums Marienheim zieren über ein Dutzend bunte Füße aus Pappe, jedes Paar mit einem Namen versehen. In einem Bogen laufen sie von einem gemalten Bild mit einer Kirche und der Aufschrift „St. Cornelius St. Tönis“ zu einem weiterem selbstgemalten Kirchenbild mit dem Schriftzug „Aachen Dom“. Dazwischen hängen ein großes rotes Pappherz, Liedtexte und einige beschriebene Blätter, allesamt zum Thema Pilgern und Barmherzigkeit. Das Ganze ist nicht nur ein Hingucker an der Wand, sondern erzählt eine Geschichte, und zwar die von knapp 40 Vorschulkindern und ihrem Pilgertag in der vergangenen Woche.
Zum ersten Mal hatten die beiden Einrichtungen, Katholisches Familienzentrum Marienheim und Kita St. Antonius, am Pilgertag für Kinder in Aachen teilgenommen, der in diesem Jahr zum fünften Mal stattfand und unter dem Motto „Effata — Öffne dich mit allen Sinnen“ stand. „Wir haben uns beworben und direkt das Glück gehabt, zu den 117 Kitas zu gehören, die nach Aachen eingeladen wurden“, berichtet Maria Leyendeckers, Leiterin des Familienzentrums.
Insgesamt knapp 40 Kinder und ihre Begleitung fuhren zunächst per Bus nach Aachen. Ab Theaterplatz waren dann die Füße gefragt. „So alles in allem waren wir rund vier bis fünf Kilometer unterwegs“, berichtet Erzieherin Uschi Speis.
Nicht nur der Dom stand auf dem Programm. In der Hochschule erlebten die Kinder biblische Geschichte in Form eines Puppentheaters. Die Geschichte vom verlorenen Sohn wurde mit Obst nachgespielt. „Der Vater war die Ananas“, weiß Luisa noch ganz genau.
„Jedes Kind hat auf seine Art etwas mitgenommen“, beschreibt Erzieherin Barbara Eichhorn. Luisa (6) gefiel die glitzernde Decke im Dom am besten. Nelli spricht voller Begeisterung von der Größe der Kirche. Felix und Leo haben die Karl- und Marienschreine am meisten beeindruckt. Der Abschlussgottesdienst mit dem Weihbischof ist allen ebenso noch im Gedächtnis.
Bevor es auf Pilgertour ging, hatten sich die Kinder schon Wochen mit dem Thema auseinandergesetzt. „So haben wir einen Pilgerstab hergestellt“, berichtet Erzieherin Conny Dahms. Dafür sägten die Kinder eine Kirche sowie ein Herz mit einem Kreuz — beides steht als Symbol für das sich Öffnen — aus Holz aus und befestigten alles an einem langen Stab. Dazu schnitt jedes Kind einen Fuß aus, auf dem wiederum ein Foto mit Namen aufgeklebt wurde. Jeder der Pilger hing auf diesem Wege am Stab, der mit nach Aachen reiste. Zudem backten die Kinder Kuchen für das Flüchtlingscafé und für einen syrischen Jungen.
Eins ist klar: Beide Einrichtungen werden sich auch im kommenden Jahr für den Pilgertag bewerben.